Dawid Statnik bleibt weitere vier Jahre Vorsitzender des Dachverbandes Domowina (Bund Lausitzer Sorben). Der 37-Jährige wurde bei der Hauptversammlung am Samtag in Schleife (Landkreis Görlitz) mit 96,1 Prozent wiedergewählt, zum dritten Mal. Zu seinen Stellvertretern bestimmten die Delegierten mehrheitlich Hartmut Leipner (Niederlausitz) und, erneut, Marko Hantschick (Oberlausitz). Bis zum Nachmittag sollten weitere 27 Mitglieder des neuen Bundesvorstandes gewählt werden.
Die Domowina sei eine «wichtige Stimme für die Anliegen der Sorben/Wenden», teilte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit. Die Landesregierung und sie entwickelten gemeinsam Ideen für die aktuellen Herausforderungen. Es gehe darum, «die großen Potenziale unserer jetzigen Zeit für einen neuen Aufschwung des Sorbischen» auszuschöpfen, damit 2050 wieder mehr Sorben in der Lausitz leben, sagte Statnik. Dazu brauche es Engagement in die Bildung, um ausreichend Nachwuchs für das Kultur- und Sprachsystem zu haben.
Die 102 Delegierten sorbischer Verbände, Vereine und Gruppen wählten weitere 27 Mitglieder für den neuen Bundesvorstand. Die Domowina wurde 1912 gegründet, dann von den Nazis verboten und 1945 wiederbelebt. Sie hat nach eigenen Angaben aktuell 7500 Mitglieder. Zwei Drittel der offiziell etwa 60 000 Sorben und Wenden leben in Ostsachsen, ein Drittel in Südbrandenburg.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH