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Dübel-Demo - Dresden demonstriert gern, auch für Drogen.

Dresden hat kein Demo-Problem und kein Drogen-Problem, das muss hier an erster Stelle einmal festgehalten werden.


Die Diskussionen rund um die Drogen-Szene am Wiener Platz ist öffentlich und verläuft intensiv, aber gerade deshalb scheint man Fortschritte vor Ort zu machen. Sicherlich gibt es auch diese unrühmliche und unschöne Bekanntheit unserer Stadt aufgrund des montäglich spazierenden, sich selbst ernannten Bollwerks gegen den Islamismus - aber rein objektiv gesehen, kann man auch hier sagen, es ist kalkulierbar und der Sachse demonstriert scheinbar gern.


Zuletzt am Karfreitag-Vorabend, als die Jugendorganisationen zahlreicher Parteien in Dresden auf die Straße gingen, um gegen das Tanzverbot demonstrierend anzutanzen. Dabei waren die Linksjugend Dresden, die Jusos Dresden, die Grüne Jugend Dresden und die Jungliberale Aktion. Unter dem Motto: "Fight for your right to party! Nachttanzdemonstration gegen das Vergnügungsverbot!" ging es vom Gomondai-Platz quer durch die Neustadt. Während die einen gegen religiösen Fanatismus demonstrieren, demonstriert die Jugend gegen jede Form von religiös begründeten Vergnügungsverboten. "Religiöse Pflichten dürfen nicht die Freiheit konfessionsloser und andersgläubiger Menschen einschränken.", so die Veranstalter.


Religion wurde ja bekanntlich schon vom großen deutschen Denker Karl Marx als Opium fürs Volk bezeichnet, was hätte er dann erst zum Thema Cannabis zu sagen gehabt? Das Kiffer-Kult-Kraut bahnt sich nämlich seinen Weg nicht nur ins alltägliche Essen, in Kleidung und in die Medikamente sondern wird auch politisch immer mehr hofiert. Zahlreiche Parteien haben sich schon für die Legalisierung ausgesprochen. Auch Gerichte erkennen mittlerweile die hilfreiche Wirkung von Cannabis an. So wurde Anfang April 2016 einem Multiple Sklerose erkrankten Mann erlaubt, Hanf privat für seine eigene Verwendung anzubauen, da andere Therapie-Formen nicht ausreichend wirken. Selbst die Bundesregierung denkt über sogenannte "Cannabis-Agenturen" nach, die kontrolliert den Markt mit Cannabis versorgen sollen, indem sie Lizenzen zum Anbau an beispielsweise Bauern vergeben. In den USA funktioniert dieses Modell sehr gut, die Bundesstaaten erhalten Lizenz- und Steuereinnahmen und mancherorts gibt es schon mehr Cannabis-Läden als Starbucks-Filialen.


Für solche eine Legalisierung setzt sich auch der Global Marijuana March in Dresden ein. Er findet am Samstag, den 7.Mai 2016 zum dritten Mal statt und startet 14 Uhr auf dem Postplatz, Ziel ist der Alaunpark. Dabei handelt es sich um eine weltweite Demonstration zur Legalisierung von Cannabis, welche letztes Jahr 300 bis 500 Teilnehmer vom Postplatz in den Alaunpark führte. Dieses Jahr werden ähnlich viele Demonstranten erwartet.


Während Politiker wie Volker Beck von den Grünen mit Crystal in der Tasche aufgegriffen werden, synthetische Drogen auf den Markt drängen, die mehrfach stärker als Heroin wirken und zudem billig sind - ist es gut, dass die Politik gerade jetzt darüber nachdenkt, eine zeitgemäße Rechtsprechung und Gesetzgebung für weiche und naturnahe Drogen zu finden. Die Drogen-Demo am 7. Mai hilft dabei, weiter Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen und das Thema nicht einfach in dunkle Debatten-Ecken zu schieben.

 

Bild: Global Marijuana March Dresden