Das für 2023 geplante Dresdner Elbhangfest wurde vom ausrichtenden Verein abgesagt. Trotz einer Rettungsaktion konnte die nötige Grundfinanzierung nicht gesichert werden, sodass die Mitgliederversammlung am Dienstag gegen die Durchführung des 31. Elbhangfestes stimmte. Laut Vereinsangaben wurden bis zum Stichtag 15. April lediglich 8.700 der erforderlichen 12.000 Tickets verkauft. Die Information wurde zuerst vom Onlineportal der "Sächsischen Zeitung" veröffentlicht.
Der Verein sieht sich "größtmöglichen Risiken für die Gesamtfinanzierung gegenüber". Neben der unsicheren wirtschaftlichen Lage und einem nicht mehr einschätzbaren Kaufverhalten der Gäste, spielen auch Unsicherheiten über die Akzeptanz des Gesamtkonzepts und die Verlagerung eines erheblichen finanziellen Risikos auf das Festwochenende eine Rolle. Die drohende Insolvenz, insbesondere bei schlechtem Wetter, führte letztendlich zur Absage des Elbhangfestes 2023.
Der Verein betont, dass das bisherige Finanzierungskonzept nicht mehr tragbar ist und fordert eine Neugestaltung der Preisstruktur sowie das Finden neuer Finanzierungswege. Dabei setzt man auch Hoffnungen auf "konkrete Signale aus der Politik" zur Risikominimierung für zukünftige Ausgaben des Festes, insbesondere im Hinblick auf das Jahr 2024.
Das Elbhangfest entstand aus der Initiative zum Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Loschwitzer Kirche und wurde erstmals 1991 veranstaltet. Traditionell am letzten Juniwochenende finden in den ehemaligen Weindörfern am Elbhang Marktplätze und Bühnen statt, während Bewohner ihre Gärten und Höfe öffnen und zum Verweilen bei Kaffee, Bier und Wein einladen. Das dreitägige Stadtteilfest wird vom Elbhangfest Verein organisiert und durch Eintrittsgelder, Marktgebühren und Sponsoren finanziert. Bereits im März hatte der Verein vor der Absage gewarnt und um Unterstützung von Bürgerschaft, Unternehmen und der Stadt gebeten.
Damit ist das Elbhangfest nach der US Car Convention bereits die zweite Großveranstaltung in Dresden die für 2023 abgesagt wurde.
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