Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Polizisten unterstützt den Kampf gegen illegale Einreise nach Einschätzung der Bundespolizei deutlich. «Da gab es Erfolge», sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin am Freitag. «Das stimmt uns zuversichtlich.» Für eine intensivere Fahndung an der Binnengrenze seien mehr Beamte der Bundesbereitschaftspolizei im Einsatz. Die genaue Zahl war zunächst unklar. Die Polizisten helfen bei verdachts- und anlassunabhängigen Personenkontrollen in Deutschland und unterstützen den polnischen Grenzschutz.
Die Bundespolizei nannte zwei größere Einsätze als Beispiele. Bei verstärkten Kontrollen am 21. Juni an ehemaligen Grenzübergängen an der brandenburgisch-polnischen Grenze und am 26. Juni an der sächsisch-polnischen Grenze zählte sie nach eigenen Angaben 41 illegal eingereiste Migranten. Neun mutmaßliche Schleuser oder Unterstützer wurden vorläufig festgenommen.
«Wir müssen die Maßnahmen intensivieren beiderseits der Oder», betonte der Sprecher. Die Zahl unerlaubt einreisender Menschen hatte sich im Mai an der brandenburgisch-polnischen Grenze im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: 1266 illegale Einreisen wurden gezählt, ein Jahr zuvor waren es 502 gewesen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die engere Zusammenarbeit mit Polen bei einem Treffen mit Vize-Innenminister Bartosz Grodecki am 30. Mai in Świecko (Polen) angekündigt. Faeser stellte dabei zusätzlich «mehrere Hundertschaften» der Bundespolizei in Aussicht. Die Ministerin lehnt fest stationierte Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze ab, während Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen und sein sächsischer Kollege Armin Schuster (beide CDU) angesichts der Zahlen illegaler Einreisen darauf dringen.
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