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Gedenken an Deportationen in Nazi-Zeit an Bahnhof in Dresden

Am Dienstag ist die Gedenkveranstaltung geplant. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Am Dienstag ist die Gedenkveranstaltung geplant. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Das jährliche Dresdner Gedenken ist mehr als die Erinnerung an die Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Fokus stehen immer auch Orte nationalsozialistischer Gewalt.

Die Stadt und Dresdens jüdische Gemeinden erinnern auch in diesem Jahr an die Deportationen jüdischer Mitbürger aus der Region im Nationalsozialismus. Am kommenden Dienstag ist dazu eine öffentliche Gedenkveranstaltung für die Opfer der Schoah am Alten Leipziger Bahnhof geplant, von dem 1942 und 1943 die Züge direkt ins Lager Riga in Lettland abfuhren. Dabei steht nach Rathausangaben auch die künftige Vision für den authentischen Ort im Mittelpunkt.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) sieht es laut Mitteilung als historische Verantwortung, derer zu gedenken, die vor den Augen der Stadtbevölkerung deportiert wurden. Dieser Tag erinnere «an die unvorstellbaren Gräueltaten der NS-Diktatur und die unfassbaren Schicksale, die mit den Deportationen verbunden sind.» Er mahne zugleich, «eine klare Haltung gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit einzunehmen».

Nach einem Stadtratsbeschluss soll auf dem Areal mit erhaltenem Bahnhofsgebäude ein Gedenk- und Erinnerungsort entstehen, inklusive jüdischem Kultur- und Begegnungszentrum. Es ist nach Ratshausangaben einer der Täter- und Opferorte aus der Zeit des Nationalsozialismus im Stadtgebiet, die mit Skulpturen oder Stelen versehen und inhaltlich aktuell beschrieben werden.

Stadt macht auf weitere Gedenkorte aufmerksam 

Dazu gehört auch der sogenannte Ehrenhain für Kämpfer gegen Faschismus und die Verfolgten des Naziregimes, der immer wieder Gegenstand von Diskussionen ist wegen der Gleichsetzung der Zerstörung Dresdens mit Nazi-Verbrechen. 

Auch eine Fläche in den Hellerbergen, wo sich ein Zwangsarbeiterlager befand, und einer der ehemaligen Kasernenflügel in Hellerau, die Ausbildungsstätte für SS- und Wehrmachtsoffiziere waren, sollen bezeichnet werden auf der Basis aktueller Forschungen.

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