Dresdens Stadtoberhaupt Dirk Hilbert (FDP) gibt sich nach der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl kämpferisch. «Ich werde um jede Stimme kämpfen», sagte der 50-Jährige am Montag in Dresden. Er freue sich über «den klaren Sieg im ersten Wahlgang». Ein Drittel aller Wählerinnen und Wähler hätten ihm das Vertrauen geschenkt. «Das ist ein starkes Signal für den zweiten Wahlgang.»
Hilbert hatte am Sonntagabend 32,5 Prozent der Stimmen erhalten und damit Grünen-Politikerin Eva Jähnigen (18,9 Prozent), den SPD-Bewerber Albrecht Pallas (15,2) sowie Maximilian Krah von der AfD (14,2) klar distanziert. Allerdings muss Hilbert um seine Wiederwahl bangen, da Jähnigen beim zweiten Wahlgang am 10. Juli von der SPD und den Linken unterstützt wird. Dann reicht die einfache Mehrheit.
Hilbert war für die Oberbürgermeisterwahl vom Verein «Unabhängige Bürger für Dresden» aufgestellt worden. Er wird dabei auch von der CDU unterstützt, die keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte. Der Umstand, dass Hilbert trotz Beistand der Union kein besseres Ergebnis erzielte, wurde von Vertretern von Linken, SPD und Grünen als «Schlappe» und «Klatsche» gewertet.
Die AfD ließ am Montag offen, ob Krah - Mitglied des EU-Parlaments - noch einmal antritt. Er selbst hatte das am Sonntagabend angekündigt. Nach den Worten von AfD-Landeschef Jörg Urban ist das aber noch nicht endgültig entschieden. Zwischen Hilbert und Jähnigen bestehe «kein großer Unterschied», beide seien «schlecht für Dresden», Hilbert sei für die AfD nicht «das kleinere Übel», sagte Urban am Montag in Dresden.
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