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Linke beklagt hohe Zahl antisemitischer Straftaten

In Sachsen verzeichnet die Polizei weiterhin eine Vielzahl antisemitischer Straftaten (Symbolbild). / Foto: Daniel Reinhardt/dpa
In Sachsen verzeichnet die Polizei weiterhin eine Vielzahl antisemitischer Straftaten (Symbolbild). / Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die Zahl antisemitischer Straftaten in Sachsen sinkt, bleibt aber laut einer Auswertung der Linken auf hohem Niveau. Ein Brennpunkt ist Leipzig.

Die Linke beklagt einen mangelnden Verfolgungsdruck bei antisemitischen Straftaten in Sachsen. Vergangenes Jahr seien der Polizei 267 solcher Straftaten gemeldet worden, informierte die Landtagsfraktion. Die Zahl ergebe sich aus Antworten des Innenministeriums auf regelmäßige Kleine Anfragen zu dem Thema. 

Damit habe der strafbare Judenhass nach dem Rekordwert von 2023 mit 275 Taten kaum nachgelassen, konstatierte die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel. Schwerpunkte seien die Städte Leipzig (87), Dresden (25) und Chemnitz (22). 

Das Landeskriminalamt hatte im Februar mitgeteilt, der Trend bei antisemitischen Straftaten sei erstmals seit Jahren wieder rückläufig. Die Fallzahlen seien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 gesunken, lägen aber nach wie vor über denen der Jahre zuvor. Genaue Zahlen waren noch nicht genannt worden. 

Kaum Verurteilungen – Kritik an der Justiz

«An sächsischen Gerichten kam es 2024 nur zu fünf Verurteilungen wegen antisemitischer Delikte, jeweils zu Geldstrafen und einmal zu gemeinnütziger Arbeit», ergänzte Nagels Fraktionskollege Rico Gebhardt. «Das ist ein Hauch von nichts und eine äußerst irritierende Rückentwicklung.» 

2023 und 2022 seien noch jeweils 16 Personen verurteilt worden, 2021 den Angaben zufolge 26. Auch diese Zahlen ergeben sich laut der Landtagsfraktion aus Antworten des Innenministeriums. «Mit der Fallentwicklung hält der Verfolgungsdruck – falls man das noch so nennen will – nicht einmal ansatzweise Schritt.»

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden hatte unlängst beklagt, dass der alltägliche Antisemitismus wachse. Vertreter nannten verbale Attacken in der Öffentlichkeit und sprachen von der Angst, offen Symbole des Judentums zu tragen sowie Hassmails im Postfach.

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