Der sächsische Linke-Fraktionschef Rico Gebhardt hat den Listenvorschlag seiner Partei mit der Flüchtlingshelferin Carola Rackete und dem Sozialmediziner Gerhard Trabert als Kandidaten für die Europawahl begrüßt. Gebhardt schrieb am Montag auf Twitter, dass es sehr gute Vorschläge seien.
Die Linke hatten zuvor auf Twitter verkündet, dass sie den Linke-Bundesvorsitzenden Martin Schirdewan und Carola Rackete als Spitzenkandidaten antreten lassen wollen. Die EU-Abgeordnete Özlem Alev Demirel und der ehemalige Bundespräsident-Kandidat Trabert sollen auf den Plätzen drei und vier kandidieren. In dem Tweet heißt es: «Unser Spitzenteam für Europa will einen radikalen Politikwechsel, der eine Alternative ist zum Zynismus der Ampel-Parteien, zu ihrem fortgesetzten Einknicken vor den Rechten, zu ihrem Unwillen, die massiven Gewinne endlich umzuverteilen.» Zudem wolle sich die Partei für «Engagierte und Aktive aus sozialen Bewegungen und Zivilgesellschaft» öffnen.
Offiziell wird die Liste für die Europawahl erst bei einem Linken-Parteitag in Augsburg Mitte November erstellt.
Die 35-jährige Kapitänin wurde 2019 international bekannt, als sie mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen auf dem Schiff Sea Watch trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief. Es folgte ein Strafverfahren, das 2021 aber eingestellt wurde.
Wissler und Schirdewan sind wegen schlechter Wahlergebnisse und Umfragewerte der Linken und wegen des Dauerstreits mit der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht unter Druck. Mit dem Vorschlag Rackete grenzt sich die Parteispitze klar von Wagenknecht ab, die sich für eine striktere Migrationspolitik ausspricht.
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