Der Stadtrat von Zittau hat sich gegen die Einrichtung einer Asylunterkunft im Hirschfelder Ortsteil Rosenthal ausgesprochen. Das vom Landkreis vorgesehene Objekt für bis zu 150 Flüchtlinge erscheine «im Hinblick auf die lokale Infrastruktur als nicht geeignet», hieß es in einer Mitteilung der Stadt Zittau vom Freitag. In der näheren Umgebung seien weder eine geeignete ärztliche Versorgung vorhanden noch Kindereinrichtungen oder Schulen für die Betroffenen verfügbar.
Der Stadtrat beauftragte Oberbürgermeister Thomas Zenker (parteilos), auf der Festlegung alternativer Unterkünfte zu bestehen und mit dem Landkreis Görlitz darüber zu verhandeln. Bei der Suche nach Alternativen sei zudem «eine ausreichende und rechtzeitige Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, um Sorgen und Ängsten von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort entgegenzuwirken». Zugleich distanzierte sich der Stadtrat von extremistischen Bestrebungen.
Nach einer Demonstration gegen die geplante Asylunterkunft waren Ende März aggressive Teilnehmer in das Rathaus von Zittau eingedrungen. Die Stadtspitze rief die Polizei, um die Lage in den Griff zu bekommen. Zu der Demonstration hatten die rechtsextremen Freien Sachsen aufgerufen. Oberbürgermeister Zenker erhielt für sein besonnenes Vorgehen viel Lob.
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