Auf der heutigen „A New World“-Konferenz gab es eine zentrale Neuerung: WorldCoin heißt jetzt „World“. Mit diesem Rebranding signalisiert das Projekt einen bedeutenden Wandel, der die Erweiterung der Plattform und den Ausbau eines ganzen Ökosystems rund um digitale Identität und Kryptowährung unterstreicht.
World zielt darauf ab, das Internet und digitale Interaktionen sicherer, transparenter und vertrauenswürdiger zu machen. Sam Altman, Gründer von ChatGPT, sieht darin das Fundament für eine neue digitale Ära. Im Mittelpunkt steht die Schaffung einer globalen digitalen Identität, die sicherstellt, dass nur echte Menschen im digitalen Raum interagieren. Doch neben all den beeindruckenden Wachstumsplänen muss sich World auch mit Datenschutzfragen auseinandersetzen.
Neue Orbs und Verteilungskanäle für WorldID und World
Um die Technologie von WorldID zugänglicher zu machen, werden verschiedene neue Vertriebskanäle für die Orbs, die Geräte zur biometrischen Verifizierung, eingeführt:
- Flagship Stores: Eigene World-Geschäfte, in denen die Orbs erhältlich sind.
- Integration in bestehende Geschäfte: Orbs werden in Einzelhandelsgeschäfte integriert, um die Verfügbarkeit zu erhöhen.
- Orbs On-Demand: Über Lieferdienste können Orbs direkt zu den Menschen nach Hause gebracht werden.
- Community-Orbs: Gemeinschaften können lokale Orbs nutzen, um die Identifizierung ihrer Mitglieder sicherzustellen.
Einführung von WorldID 3.0
Mit WorldID 3.0 wird eine neue anonyme Verifizierungsebene eingeführt, die es ermöglicht, Menschen im Internet zu identifizieren, ohne ihre Privatsphäre zu gefährden. Diese Technologie basiert auf einem dezentralen Protokoll, das von verschiedenen Organisationen, wie der Universität Berkeley und der Universität Zürich, verwaltet wird. AMPC (Anonymous Multi-Party Computation) sorgt für die Sicherheit der Daten, indem keine zentrale Stelle Zugriff auf alle Informationen hat.
Bekämpfung von Deep Fakes durch KI
World stellt auch eine Lösung für eines der größten Probleme der modernen digitalen Welt vor: Deep Fakes. Mit Hilfe von KI-Technologie wird WorldID in der Lage sein, Deep-Fake-Videos zu erkennen und so Betrug zu verhindern. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein gefälschter CEO könnte versuchen, während eines Video-Calls einem Buchhalter eine Überweisung anzuweisen. Mit der World-Technologie kann jedoch sichergestellt werden, dass die Person, die im Video zu sehen ist, tatsächlich der echte CEO ist und nicht eine digitale Fälschung. Dies bietet vor allem Unternehmen eine enorme Sicherheit im digitalen Raum. Ein SDK zur Integration dieser Funktionen in verschiedene Plattformen, wie Zoom, Google Meets oder WhatsApp, wird bald veröffentlicht.
Einführung der World Chain
Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung der World Chain, einer neuen Blockchain, die am 17. Oktober 2024 mit 15 Millionen Nutzern gestartet ist – eine der größten Blockchains weltweit. Diese Blockchain bildet das Rückgrat des gesamten World-Ökosystems und wird über die World App 3.0 zugänglich gemacht, die nicht nur ein neues Design und erweiterte Community-Funktionen bietet, sondern es auch ermöglicht, mit World bei Anbietern wie Shopify zu bezahlen.
World ID App Store und Super App
World baut zudem ein neues digitales Ökosystem auf, das auf der Technologie von WorldCoin basiert:
- Mini-Apps im World ID App Store: Ein Ökosystem, ähnlich wie das von Apple, entsteht und ermöglicht es Nutzern, über verifizierte Apps und Dienstleistungen zu interagieren – stets mit der Gewissheit, dass sie es nur mit echten Menschen zu tun haben.
- World Chat: Ein Kommunikationsdienst, der nicht nur den Austausch von Nachrichten, sondern auch von Geld ermöglicht. Nutzer, die durch einen Orb verifiziert wurden, erhalten ein blaues Häkchen, um ihre Authentizität zu bestätigen.
Die Vision ist, dass diese Super App das digitale Leben revolutionieren und den Menschen in den Mittelpunkt der Interaktionen stellen wird – auch in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielt.
Namensänderung: WorldCoin wird zu „World“
Mit der Namensänderung von WorldCoin zu „World“ wird deutlich, dass es hier um weit mehr als nur eine digitale Währung geht. Es entsteht ein umfassendes Ökosystem, das darauf abzielt, das Internet sicherer und menschlicher zu machen.
Herausforderungen und Datenschutz
Trotz all der beeindruckenden Entwicklungen stehen Datenschutzprobleme weiterhin im Raum. Die Erfassung und Verarbeitung biometrischer Daten, wie Iris-Scans, hat in Ländern wie Hongkong, Frankreich, Großbritannien und Kenia Bedenken ausgelöst. World setzt jedoch auf ein dezentrales Modell, bei dem die Daten auf den Geräten der Nutzer gespeichert bleiben, und verspricht, diese Bedenken durch den Einsatz von Technologien wie AMPC und strenge Sicherheitsstandards zu adressieren.
Fazit: Ein Projekt mit großem Potenzial
World hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir im digitalen Raum interagieren, grundlegend zu verändern. Die Skalierungspläne, die heute vorgestellt wurden, zeigen, dass das Projekt auf Wachstum ausgerichtet ist. Wenn es gelingt, die Herausforderungen im Bereich Datenschutz zu meistern, könnte World eine zentrale Rolle in der Zukunft des Internets spielen – als das Fundament einer neuen Ära, in der der Mensch und seine Identität im Mittelpunkt stehen.
