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Nach Promi-Aufruf über 1000 Menschen bei CSD in Pirna

Unterstützung aus Köln und Berlin: Organisatoren des Christopher Street Day in Pirna rechnen mit einem Besucherrekord. (Archivbild) / Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa
Unterstützung aus Köln und Berlin: Organisatoren des Christopher Street Day in Pirna rechnen mit einem Besucherrekord. (Archivbild) / Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/dpa

Pirnas AfD-naher Oberbürgermeister hat dem Christopher Street Day dort wohl ungewollt zu besonderer Aufmerksamkeit verholfen. Statt am Rathaus weht die Regenbogenfahne nun von der Stadtkirche.

Nach Querelen mit der Stadtspitze und einem Aufruf von Prominenten feiern über 1000 Menschen im sächsischen Pirna den Christopher Street Day. Ein Polizeisprecher bezifferte die Teilnehmerzahl am Samstag auf 1200, ein Mitglied des Veranstaltungsteams gab eine grob geschätzte Zahl von 6000 Menschen an. Es seien auch Busse aus Köln und Berlin angereist. «Bis jetzt sind wir sehr zufrieden. Es ist alles ruhig geblieben.»

Der CSD hatte im Vorfeld bundesweit für Aufsehen gesorgt. Unter anderem hatten Prominente wie die Komikerin Carolin Kebekus und die Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger dem Organisationsteam den Rücken gestärkt. Die Dragqueen Meryl Deep organisierte Busfahrten aus Köln. Im Vorfeld war von bis zu 20.000 möglichen Teilnehmern die Rede gewesen. 

Oberbürgermeister wollte keine Regenbogenfahne

Hintergrund ist, dass Pirnas parteiloser Oberbürgermeister Tim Lochner, der von der AfD nominiert worden war, untersagt hatte, anders als in den Vorjahren am Rathaus die Regenbogenflagge zu hissen. Als Reaktion darauf zog die evangelische Kirchgemeinde eine solche Fahne an der Stadtkirche auf.

In einem als privat deklarierten Kommentar hatte Lochner daraufhin eine Verbindung zwischen dieser Flagge und der Hakenkreuzfahne der Nationalsozialisten gezogen, was für Empörung sorgte. Der Kirchenvorstand begründete seinen Schritt als «Ausdruck der Solidarität mit nach wie vor bedrängten Menschen». Die Fahne drücke «unsere menschliche Vielfalt aus».

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