Alles ist unter den Hammer gekommen: Das DDR-Museum in Döberitz ist Geschichte. Bei einer Auktion des Berliner Auktionshauses Historia gingen am Samstag in Berlin und im Netz Fahrzeuge, Spielzeug und Alltagsgegenstände weg. Das Auktionshaus zeigte sich sehr zufrieden. «Insgesamt haben wir bei der Auktion 240.000 Euro umgesetzt», sagte Kunsthistorikerin Christina Schulze. Bei der Versteigerung des DDR-Museums in Dresden im Juli seien nur rund 170.000 Euro zusammengekommen.
Das Interesse an der Sammlung aus Premnitz sei groß gewesen: «Es ist alles verkauft», sagte die Kunsthistorikerin. «Die Live-Bieter haben sich überschlagen.» Viele Bieter seien aus Ostdeutschland gewesen.
Den besten Zuschlag habe ein Barkas Krankentransport für 18.000 Euro gebracht, sagte Schulze. Ein seltener Forst-Trabant ging für 7000 Euro weg - der Startpreis lag beide Male bei 100 Euro.
Das DDR-Museum in Döberitz, einem Ortsteil von Premnitz im Havelland, barg besondere Schätze aus der Geschichte der DDR. Manfred Hüsges, der aus Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen stammte, hatte 40.000 Objekte, Fahrzeuge, Spielzeug und Alltagsgegenstände zusammengetragen und auf 400 Quadratmetern in einem ehemaligen Tanzlokal ausgestellt.
Die Sammler konnten bei der Auktion ganze Vitrinen, Regale, Fahrzeuge, aber auch eine Modelleisenbahn, Puppen, Lampen und Radios ersteigern. Das «Pebeland» zeigt eine Stadt mit NVA-Kaserne, Konsum und Rathaus aus Pebe-Plastiksteinen, dem ostdeutschen Pendant zu Lego. Auch das Museumshaus wurde im Auftrag der Erben angeboten. Es ging für 50.000 Euro weg, der Startpreis waren 30.000.
Hüsges hatte die ehemalige Gaststätte umgebaut und 2014 als DDR-Museum eröffnet. Er starb bereits vor einigen Jahren. Danach wurden nach Angaben des Auktionshauses noch einige Versuche unternommen, das Museum auch mit Hilfe der Kommune zu erhalten - ohne Erfolg.
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten