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Forscher Pääbo in Leipzig: «Habe es noch nicht ganz verdaut»

Der schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo steht im Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig an der Nachbildung eines Neandertaler-Skeletts. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Der schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo steht im Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig an der Nachbildung eines Neandertaler-Skeletts. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der Evolutionsforscher Svante Pääbo ist von der Verkündung des Medizin-Nobelpreises an diesem Montag völlig überrascht worden. Er habe bei dem Anruf aus Schweden zunächst geglaubt, dass ihn vielleicht jemand reinlegen wolle, sagte Pääbo der Deutschen Presse-Agentur in Leipzig. «Ich dachte zuerst: Kann das jetzt ein Scherz sein?» Er habe nicht gewusst, dass die Entscheidung am Montag verkündet werden sollte.

«Ich habe es noch nicht ganz verdaut», sagte der 67-jährige Schwede, der seit Jahrzehnten in Deutschland forscht, am Nachmittag und damit einige Stunden nach dem Anruf. «Das Handy spielt seit einigen Stunden verrückt.» Die Auszeichnung sei «natürlich supertoll», auch für die Arbeitsgruppe und das Forschungsfeld. Sie gebe das Gefühl, dass das Forschungsfeld nicht mehr peripher erscheine, sondern «angekommen» sei.

Nach der Nachricht habe er alkoholfrei mit seiner Frau, den beiden Kindern und ein paar Nachbarn angestoßen. Am Dienstagmorgen müsse er erst einmal Sekt einkaufen gehen.

Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er sequenzierte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom. Für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution hatte ihm die Nobelpreis-Komitee am Montag in Stockholm den Medizin-Nobelpreis zugesprochen.

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