Menschen in Thüringen und Sachsen finden immer noch reichlich alte D-Mark-Bestände beim Aufräumen oder bei Erbschaften. In diesem Jahr tauschten sie bei den Filialen der Bundesbank allein bis Ende November insgesamt 1,86 Millionen D-Mark um, wie aus Zahlen der Bundesbank für die beiden Länder hervorgeht. Die Besitzerinnen und Besitzer der alten Währungsbestände erhielten dafür 952 228 Euro. Allerdings geht knapp 19 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes sowohl der Wert der D-Mark-Bestände als auch die Zahl der Umtauschaktionen zurück.
Gab es 2019 in den Bundesbankfilialen noch 5910 Tauschaktionen im Vergleichszeitraum, so waren es in diesem Jahr nur noch 3709. Der Wert der eingereichten D-Mark-Bestände lag im vergangenen Jahr bei rund 2,28 Millionen D-Mark - rund 400 000 Mark mehr als in diesem Jahr. Auch in den meisten anderen Bundesländern ging die Summe der eingereichten Scheine und Geldstücke der alten Währung zurück.
Das lag nicht nur an zurückgehenden Beständen: «Im laufenden Jahr hatten wir allerdings einen überproportional starken Rückgang der D-Mark-Einreichungen. Das dürfte auf Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein», sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann der Deutschen Presse-Agentur. Die Kassen der Bundesbank für Kleinkunden waren ab Mitte März für mehrere Monate gar nicht oder teilweise nur nach Anmeldung und mit reduzierten Öffnungszeiten zugänglich.
Die alten Scheine und Münzen können anders als in vielen anderen Euroländern bei der Bundesbank unbefristet umgetauscht werden. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark. Wegen des aktuellen Lockdowns können Scheine und Münzen allerdings vorerst zumindest bis zum 10. Januar nur noch per Post bei der Bundesbank und ihren Filialen eingereicht werden. Die eingetauschten D-Mark-Scheine und Pfennig-Stücke werden vernichtet.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH