Die sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHK) sehen die Stimmung bei ihren Unternehmen kippen und die Wirtschaft im Freistaat im «konjunkturellen Tief». Die Präsidien der Kammern bewerteten die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage am Mittwoch als besorgniserregend. «Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen haben sich im Vergleich zum Frühjahr 2023 deutlich verschlechtert», hieß es. Die sich weiter verschärfende Knappheit an Arbeits- und Fachkräften, das Zinsumfeld und die hohen Arbeits-, Rohstoff- und Energiekosten belasteten die Unternehmen stark.
Mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen im kommenden Jahr leiteten die Kammern Anforderungen an die Politik ab. Es liege klar auf der Hand, «dass der Wirtschaft seitens der Landespolitik ab sofort und in Zukunft höchste Priorität eingeräumt werden muss», erklärte der Leipziger IHK-Präsident Kristian Kirpal. Für den Dresdner IHK-Chef Andreas Sperl zählen auch die anhaltenden und unverhältnismäßig hohen Bürokratielasten zu den größten Belastungsfaktoren der Unternehmen. Die Zahl der Regulierungsvorhaben nehme zu statt ab. Max Jankowsky, Präsident der IHK Chemnitz, bezeichnete den Fachkräftemangel als eines der größten Geschäftsrisiken.
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