Die Einzelhandelsgeschäfte in den Bahnhöfen sind nach Angaben des sächsischen Handelsverband vom Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erheblich betroffen. Mit der weitestgehenden Einstellung des Bahnverkehrs seien weniger Menschen unterwegs, teilte der Hauptgeschäftsführer, René Glaser, der Deutschen Presse-Agentur mit. Dies habe zur Folge, dass den Läden die entsprechende Frequenz fehlt.
«Die Unternehmen verlieren hier jeden Tag deutlich an Umsatz.» Auch mit Blick auf die Länge des Streiks seien die Geschäfte in den Bahnhöfen in großer Sorge, da auf der anderen Seite Miet-, Personal-, Energie- und andere Fixkosten weiterlaufen. Auf die Versorgung im Einzelhandel hingegen hätten die Bahnstreiks zunächst grundsätzlich keine spürbaren Auswirkungen, da die Geschäfte insbesondere per Lkw beliefert würden. Auch die Anlieferung von einzelnen Gütern in die Lager und Logistikzentren blieb dem Handelsverband zufolge bislang vom Streik verschont.
Die Lokführergewerkschaft GDL streikt bis Montagmorgen, 2.00 Uhr, im Personenverkehr der Deutschen Bahn. In dem Tarifstreit geht es um die Bezahlung, aber auch um Arbeitszeiten für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt reduzieren. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld.
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