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Beauftragter: Entschlossen gegen Antisemitismus eintreten

Beauftragter: Antisemitismus beeinträchtigt jüdisches Leben in Sachsen.(Archivbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Beauftragter: Antisemitismus beeinträchtigt jüdisches Leben in Sachsen.(Archivbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz ist in Deutschland Gedenktag für die NS-Opfer. 80 Jahre später beeinträchtigt Antisemitismus wieder jüdisches Leben.

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz fordert Sachsens Beauftragter für das jüdische Leben, Thomas Feist, entschlossenes Eintreten gegen jede Form des Antisemitismus und Hasses. «Die Erinnerung an den Holocaust darf nie an Aktualität verlieren», mahnte er angesichts der Zunahme antisemitischer Entgleisungen in Deutschland und Europa. «Auschwitz steht als Symbol für die dunkelste Zeit der Menschheitsgeschichte.»

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im von der Wehrmacht besetzten Polen. Die Nationalsozialisten hatten rund 1,3 Millionen Menschen in das Lager verschleppt. Etwa 1,1 Millionen wurden getötet, darunter etwa eine Million europäische Juden. Seit 1996 ist der Tag nationaler Gedenktag.

Mehr Antisemitismus seit Terror-Überfall der Hamas

Der Überfall der islamistischen Hamas auf Israel 2023 habe den Antisemitismus verschärft, er beeinträchtige das jüdische Leben im Freistaat, sagte Feist. Das liege vor allem am Auftreten Israel-feindlicher Organisationen in den großen Städten, die «sehr aggressive Politik gegen Zionismus betreiben». 

Die jüdischen Gemeinden empfehlen ihren Mitgliedern seitdem, sich nicht unbedingt als jüdisch erkennen zu geben, Zeichen ihres Glaubens zu verstecken. «Ein Angstgefühl ist da, man sagt, seid lieber vorsichtig.» Die Gemeinden in Dresden, Leipzig und Chemnitz «sind intakt und funktionieren gut», betonte Feist. Nur das Prinzip der offenen Türen, der Kontakt nach außen, sei fast zum Erliegen gekommen, «was sehr schade ist». 

Feist: Sicherheit höchste Priorität

Laut Feist sucht man die Öffentlichkeit nicht mehr. «Sicherheit hat die höchste Priorität.» Auch der Wunsch nach einem stärkeren Dialog in und mit der Öffentlichkeit trete dahinter zurück. Der Landesbeauftragte appellierte daher an die Gesellschaft, jüdisches Leben zu bewahren, zu schützen und zu fördern, «in Erinnerung an die Vergangenheit und mit Blick auf eine gemeinsame friedliche Zukunft».

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