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Schweigeminute und Gedenken nach Bayerns 5:1 - «Grauenvoll»

Mit der Rückkehr von Harry Kane (l) läuft der FC Bayern zu einer starken Offensivleistung auf. / Foto: Sven Hoppe/dpa
Mit der Rückkehr von Harry Kane (l) läuft der FC Bayern zu einer starken Offensivleistung auf. / Foto: Sven Hoppe/dpa

Harry Kane ist zurück - und der FC Bayern feiert ein 5:1 gegen RB Leipzig. Mit mindestens vier Punkten Vorsprung geht der Rekordmeister in die Winterpause. Ein Liga-Novum gibt es in der Anfangsphase.

Der Bayern-Jubel nach dem letzten Sieg im Jahr 2024 wurde schnell vom stillen Gedanken an die Opfer von Magdeburg abgelöst. Nachdem die Münchner um Rückkehrer Harry Kane mit ihren Weihnachtsmützen aus der Kurve zurückgekehrt waren, ergriff Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen das Wort und bat um eine Schweigeminute nach dem tödlichen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt. 

Das deutliche 5:1 (3:1) im Bundesliga-Spitzenspiel geriet schnell zur Nebensache, die zum Jahresende beim Rekordmeister übliche Lichtershow wurde kurzfristig abgesagt. «Dass ich hier stehe, haben wir uns völlig anders vorgestellt», sagte Dreesen, der von einem «grauenvollen» Anschlag sprach. 

Auch die Profis des FC Bayern wirkten betroffen. Aus dem mit 75.000 Zuschauern besetzten Stadion gab es Applaus für die Entscheidung, die Feier abzusagen und durch eine Gedenkminute zu ersetzen.

Novum in Bundesliga-Historie

Schon in der zweiten Halbzeit des unerwartet einseitigen Topspiels wirkte die Stimmung von den Rängen gedrückt. Die Nachrichten sprachen sich allmählich herum. 

Sportlich geht das Starensemble von Trainer Vincent Kompany mit mindestens vier Punkten Vorsprung ins neue Jahr. Der Bayern-Führungstreffer von Jamal Musiala nach 29 Sekunden und der Ausgleich von Benjamin Sesko nach 103 Sekunden sorgten vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena für ein Novum in der Fußball-Bundesliga. Erstmals trafen beide Teams in den ersten zwei Minuten.

Gute Reaktion auf Aussetzer in Mainz

Nach dem schnellsten 1:1 in der Liga-Historie zeigten die Gastgeber eine Woche nach der ersten Niederlage beim 1:2 in Mainz die von Kompany erhoffte Sieg-Reaktion. Der Ex-Leipziger Konrad Laimer (25. Minute), Joshua Kimmich (36.), Leroy Sané (75.) und Alphonso Davies (78.) trafen fast nach Belieben gegen erstaunlich lasche Leipziger, die schon in der Winterpause schienen. 

«Das ist ein sehr wichtiger Sieg gegen eine gute Mannschaft. Im Großen und Ganzen war der Sieg nie in Gefahr. So werden wir die paar Tage noch ein wenig mehr genießen», sagte Laimer bei Sat.1.

Ein Kane-Tor war gar nicht nötig. Der Engländer unterstrich aber drei Wochen nach seinem Muskelfaserriss ohne Anlaufzeit gleich in den ersten Sekunden seine große Bedeutung. Den Ball von Kimmich leitete der Stürmerstar per Hacke auf Michael Olise weiter, der Musiala bediente. Der 21-Jährige traf im 13. Liga-Spiel der Saison schon zum neunten Mal. Gegen Kiel hatte Turbostarter Musiala beim 6:1 im September noch früher getroffen - nach 14 Sekunden. 

Zaghafte Leipziger

Im Gegensatz zum FC Bayern agierten die Gäste, die den Rekordmeister im Sommer 2023 beim Kane-Debüt im Supercup in München beim 3:0 demontiert hatten, zaghaft, schüchtern und am Ende fast ohne Gegenwehr. Von der früheren Leipzig-DNA war außer beim Ausgleich durch das sechste Saisontor von Sesko nach Vorarbeit von Loïs Openda nur sehr wenig zu sehen.

Allrounder Laimer, der sich am Tag vor dem Spiel über die Geburt seines ersten Kindes freuen konnte, stellte die Zeichen nach feinem Zusammenspiel mit Olise wieder auf den nächsten Bayern-Heimsieg zum Jahresabschluss. 

Kane auch ohne Tor immer im Fokus

Symptomatisch für die mangelhafte Leipziger Defensivarbeit war das 3:1 durch Kimmich. Musiala spielte den ebenfalls einst für RB spielenden Münchner Mittelfeldchef an, der unbedrängt aus über 20 Metern für den Pausenstand sorgte. Die Bayern konnte es verschmerzen, dass Kane nach vier verpassten Pflichtspielen bei diversen Schussversuchen nicht selbst traf (16./39.). Mit Applaus des Münchner Publikums verließ Kane nach 86 Minuten den Platz.

RB-Coach Marco Rose, dem zuletzt durch zwei Siege am Stück der Umschwung in der Liga-Saison erstmal geglückt war, reagierte zur zweiten Hälfte mit einer Systemumstellung. Er stellte von Dreier- auf Viererkette um. 

Die Topchancen verbuchte aber alleine der FC Bayern, der durch Minjae Kim, Musiala, Sané und Olise die frühe Entscheidung zunächst mehrmals verpasste (50.). Den krassen Leistungsunterschied zwischen beiden Teams machten die Bayern dann aber doch noch auch im Ergebnis deutlich.

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