DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat in der Debatte um eine mögliche Rückkehr der früheren Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng in die Fußball-Nationalelf eine besondere Problematik offen angesprochen. «Wenn du so verdiente Nationalspieler zurückholst, musst du einen gewissen Umgang voraussetzten. Diese Spieler wären dann natürlich gesetzt», sagte Bierhoff am Montag in Leipzig beim Treffpunkt des aktuellen DFB-Kaders für die letzten drei Länderspiele des Jahres. Aktuell bestehe «kein Handlungsbedarf».
Bierhoff erinnerte an ein Beispiel aus seiner eigenen Zeit als DFB-Akteur. Bundestrainer Berti Vogts reaktivierte zur WM 1998 in Frankreich den ehemaligen Kapitän Lothar Matthäus. So was mache etwas mit einer Gruppe, mahnte Bierhoff, «weil das Alpha-Tiere sind».
Auch bei der missratenen WM 2018 habe es Diskussionen zwischen jungen und alten Spielern gegeben. Die DFB-Auswahl schied in der Vorrunde aus. «Es ist absolut richtig, dass Jogi den Weg weitergeht. Den Jungen muss man Raum geben, um sich zu entwickeln», erklärte Bierhoff.
Löw hatte am Montag im «Kicker» bekräftigt, die im März 2019 ausgemusterten Münchner Müller (31) und Boateng (32) sowie den Dortmunder Hummels (31) nicht ins DFB-Team zurückzuholen. «Wir haben uns grundsätzlich dazu entschieden, diese Spieler nicht zu nominieren, daran hat sich jetzt nichts geändert.»
Bierhoff versicherte, dass es bei dem Thema rein um eine personelle Neuausrichtung der deutschen Nationalmannschaft gehe. Es sei «nichts Zwischenmenschliches zwischen Jogi und den Spielern vorgefallen».
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Oliver Bierhoff sitzt bei einer Pressekonferenz. Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild