Dynamo erarbeitet sich Sieg: Luca Herrmann brachte es auf den Punkt. «Wir wussten, dass Freiburg stark sein wird. Aber dass sie so stark sind, hatten wir doch nicht erwartet. Es war das beste Team, was diese Saison gegen uns gespielt hat.» Unter diesem Gesichtspunkt ist das 2:0 (1:0) gegen die Breisgauer ganz anders einzuordnen. Denn Dynamo musste sich mächtig strecken. Herrmanns Traumtor aus 48 Metern bereits nach drei Minuten brachte keine Sicherheit, weil Freiburg sich nicht zurückzog, sondern das Spiel zu bestimmen versuchte. Und das über die gesamten 90 Minuten. Dynamo stand noch nie in dieser Saison im eigenen Stadion so unter Druck wie gegen die Freiburger. Allein, dass diese keinen Vollstrecker haben, erleichterte Dynamo das Leben etwas.
Zumal sie mal wieder aus zahlreichen (Konter-) Chancen kein Kapital schlagen konnten. «Vielleicht war eben wegen dieser klareren Chancen der Sieg verdient», sagte Dynamo-Trainer Markus Anfang bei «MagentaSport» und lobte immer wieder den Kontrahenten. «Man muss auch mal die Stärke des Gegners sehen, wir waren gar nicht so schwach», sagte der Coach. Dennoch sah er Dinge zur Aufarbeitung. «Wir können einiges besser machen», sagte Anfang, nachdem Robin Meißner per Konter in den Schlussminuten den Arbeitssieg sichergestellt hatte. Nicht viel besser machen konnte Herrmann seinen Schuss zum 1:0. «Sowas kann man sich nicht vornehmen. Das ist Intuition. Ich hab' es einfach probiert. Es tut gut, nachdem es bislang mit dem Toreschießen noch nicht so geklappt hat», sagte der ehemalige Freiburger.
Spielglück verlässt Erzgebirge Aue: In Aue verstand man nach dem 1:2 über den SC Verl die Welt nicht mehr. Da gestattete man dem angriffsstarken Gegner über 90 Minuten fast nichts, führte mit 1:0 und verlor in der Nachspielzeit doch noch. Das Spielglück, das die Veilchen zu Saisonbeginn mit vielen Toren und Punkten in den Schlussminuten auf ihrer Seite hatten, hat sie mittlerweile verlassen. «Im Fußball gibt es manchmal unerklärliche Sachen - und das ist heute der Fall. Was soll man da sagen? Die machen kurz vor Schluss innerhalb von einer Minute zwei Tore, obwohl sie 90 Minuten nichts hatten», sagte Aues Trainer Pavel Dotchev.
Dass sein Team die Kräfte verlassen haben könnten, wollte Dotchev nicht bestätigen. «Innerhalb von einer Minute haben wir die Kräfte verloren? Weder das erste noch das zweite Tor darf passieren. Was soll man machen? Fußball ist so. Das trifft uns heute ganz hart, aber so ist das Leben.» Aues Torschütze Marvin Stefaniak war am Boden zerstört. «Ich kann es mir nicht so richtig erklären. Ging recht schnell. Es ist bitter, wenn man so lange so hart arbeitet. Ich glaube, dass Verl keine Idee hatte nach vorne, weil wir sie gut zugestellt haben. Jetzt stehst du mit gar nichts da», sagte der Auer Antreiber.
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