Dynamos Chancen-Wucher nervt Anfang: Dynamo Dresden quält sich gegen Aufsteiger Preußen Münster zu einem 1:0. Richtige Feierstimmung wollte bei Coach Markus Anfang nach dem zehnten Heimsieg nacheinander, dem sechsten in dieser Saison, jedoch nicht aufkommen. «Das Manko war, wir haben einfach zu viel liegengelassen. Wir waren nicht so konsequent. In der ersten Halbzeit müssen wir schon zwei bis drei Tore mehr machen», sagte Anfang. Wenigstens traf Kutschke-Vertreter Manuel Schäffler in der elften Minute und sicherte mit dem entscheidenden Treffer die Tabellenführung in der 3. Fußball-Liga. «Es macht momentan eine Menge Spaß, wenn du da stehst, wo wir stehen, aber es bedeutet natürlich, dass uns eine Menge Mannschaften jagen, brechen wollen und eine Lösung finden wollen, uns zu stürzen», sagte Schäffler nach seinem Startelfdebüt beim TV-Sender Magentasport.
Schäffler durfte für Kapitän Stefan Kutschke (Oberschenkelprobleme) beginnen. Dieser Wechsel zahlte sich früh aus, als der Stürmer einen Querschläger im Münsteraner Strafraum problemlos zur Führung einschieben konnte. Bis zum Schlusspfiff blieb die SGD vor 28 729 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion die spielbestimmende Mannschaft, verpasste es aber mehrfach, eine einseitige Partie frühzeitig zu entscheiden. Allein Tom Zimmerschied hatte drei Treffer auf dem Fuß, doch der junge SCP-Schlussmann Johannes Schenk (47./57./82.) entschärfte die exzellent aufs Tor gezogenen Schlenzer vor der Strafraumkante allesamt mit Klasse-Paraden.
Halles Situation immer bedrohlicher: Nach sechs sieglosen Spielen hat sich die sportliche Krise beim Hallescher FC weiter verschärft. HFC-Sportdirektor Thomas Sobotzik stärkt Trainer Sreto Ristic aber den Rücken. «Es ist jetzt schon Abstiegskampf pur, dem müssen wir uns stellen. Es gibt nur den Weg, gemeinsam aus der Krise herauszukommen», sagte Sobotzik nach dem 1:2 gegen Jahn Regensburg. Dominic Baumann hatte die Gastgeber vor 5867 Zuschauern mit seinem siebenten Saisontor mit 1:0 in Führung geschossen. Christian Viet (69.) gelang mit einem Traumtor aus 25 Metern der Ausgleich für die Gäste, ehe der ehemalige Hallenser Elias Huth (79.) per Flugkopfball die Partie drehte.
Während das Team von Ex-Zwickauer Coach Joe Enochs seinen fünften Sieg in Serie feierte und erster Dynamo-Verfolger bleibt, sitzt Halle als Drittletzter im Tabellenkeller fest. Der letzte Sieg war den Rot-Weißen am 3. September beim 4:1 gegen den SV Sandhausen geglückt. «Wir stecken gemeinsam in der Verantwortung. Mannschaft, Trainer und ich sind gewillt und auch entschlossen, aus der Situation wieder rauszukommen», sagte Sobotzik. Trainer Ristic wollte «der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen, wir haben sehr gut verteidigt». Nur in der Offensive haperte es: «Wir haben nicht, wie wir es gewohnt sind, nach vorne gespielt. Aber das ist aktuell dem geschuldet, dass wir diese Tor-Flut unterbinden wollten.»
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