Marco Rose fand klare Worte. «Wir sind in Phasen naiv, stellen uns naiv an», sagte der Trainer von RB Leipzig, nachdem seine Mannschaft beim Bundesliga-Letzten in Bochum beim 3:3 eine Drei-Tore-Führung aus der Hand gegeben hatte. Der 48-Jährige sprach von einer Leichtfertigkeit, «wie wir mit unseren Zielen umgehen». Nur reden helfe nicht: «Wir müssen uns in die Augen gucken und handeln.»
Kevin Kampl wurde ebenfalls deutlich. «Das darf einer Mannschaft wie uns niemals passieren», sagte der Mittelfeldspieler, der nach eigenen Angaben «fassungslos» war. «Wir sind alle sauer.» Drei Tage nach der 1:2-Niederlage beim VfB Stuttgart, als RB ebenfalls geführt hatte, reichte diesmal sogar ein scheinbar sicherer Vorsprung nicht. Die Sachsen sind erst einmal aus den Champions-League-Rängen gerutscht.
Rose: Als Trainer manchmal «nur auf dem Beifahrersitz»
Bochums Myron Boadu nahm den Leipzigern mit drei Toren in der zweiten Hälfte den Sieg quasi im Alleingang weg. «Das war ein bisschen Kindergarten von uns», sagte Kampl und nahm das Trainerteam in Schutz. «Da können die Trainer nichts für. Die geben uns alles mit.»
Rose selbst wollte sich nicht aus der Verantwortung nehmen. «Zur Mannschaft zählt auch das Trainerteam. Ich sehe uns schon als Gemeinschaft», sagte er. Konkret eingreifen konnte er in die Dynamik der zweiten Hälfte dann aber nicht mehr. «Da bist du als Trainer manchmal auch nur auf dem Beifahrersitz. Aber ich sitze im selben Auto wie die Jungs. Das ist schon wichtig.»
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