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Ex-Bundestrainerin Nissinen für Weiterbeschäftigung Frehses

Die Turntrainerin Gabriele Frehse. Foto: picture alliance / Catalin Soare/dpa/Archivbild
Die Turntrainerin Gabriele Frehse. Foto: picture alliance / Catalin Soare/dpa/Archivbild

Die frühere Turn-Bundestrainerin Petra Nissinen tritt im Fall der Chemnitzer Turn-Trainerin Gabriele Frehse für deren Weiterbeschäftigung am Olympiastützpunkt Chemnitz ein und kritisiert den Deutschen Turner-Bund für dessen Umgang mit kritischen Stimmen. Im Interview der «Sächsischen Zeitung» (Donnerstag) sagte die 58-Jährige, ein Ausweg aus dem Fall Frehse wäre der Versuch einer Mediation gewesen, bevor man sich ein so krasses Urteil bilde «und sogar so weit geht, Gabriele Frehses Lebenswerk und Existenz zerstören zu wollen». Nissinen befürchtet nun einen unerbittlichen Kampf vor Gericht.

Die frühere Weltmeisterin Pauline Schäfer und weitere Turnerinnen hatten Frehse vorgeworfen, sie im Training schikaniert, Medikamente ohne ärztliche Verordnung verabreicht und keinen Widerspruch zugelassen zu haben. Frehse hat die Vorwürfe mehrfach bestritten. Bis zur Klärung der Vorwürfe ist sie von ihrem Arbeitgeber - dem Olympiastützpunkt Sachsen - freigestellt.

Nissinen, die zwischen 2002 und 2003 mit Frehse zusammenarbeitete, betonte, sie sei eine der wenigen gewesen, die sehr frühzeitig kritische Fragen zur Aufarbeitung und dem von einer Frankfurter Anwaltskanzlei erbrachten Untersuchungsbericht gestellt hätte. Ursprünglich sollte sie in eine Steuerungskommission für die Weiterentwicklung des Kultur- und Strukturwandels berufen werden, wozu es aber nicht kam. «Mir geht es nicht um die Position, sondern darum, wie im DTB mit kritischen Stimmen umgegangen wird. Das darf nicht sein», sagte die Trainingswissenschaftlerin.

Nissinen hat auf den Fall und die Anschuldigungen der Sportlerinnen einen eigenen Blick. «Ich möchte überhaupt nicht in Abrede stellen, dass sie es für sich so empfunden haben. Psychische Gewalt, emotionaler Druck - das kann man schwer belegen», sagte Nissinen. Äußerungen der Trainer und Betreuer kämen aber individuell unterschiedlich an und seien stark von der jeweiligen sportlichen Situation der Turnerin abhängig.

Nissinen-Interview (Bezahlschranke)

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH