Julian Nagelsmann ließ seinem Frust freien Lauf. «Ich verstehe das einfach nicht. Das ist eine klare Schwalbe, ich kann das einfach nicht nachvollziehen. Dafür haben wir die Instanz mit dem Videoschiedsrichter. Wenn wir sie nicht nutzen, können wir sie auch abschaffen und lassen die Schiris wieder allein», sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem 0:1 (0:1) bei Paris Saint-Germain in der Champions League.
Es war die entscheidende Szene dieses Fußballspiels im Prinzenpark, die Nagelsmanns Puls auf Touren brachte. Marcel Sabitzer ging im eigenen Strafraum in einen Zweikampf mit Angel Di Maria. Der argentinische Nationalspieler sank kraftlos zu Boden und Schiedsrichter Danny Makkelie gab ohne Zögern Elfmeter. Ein klarer Kontakt war zumindest auf den TV-Bildern nicht zu erkennen, ein Eingreifen des Videoassistenten auch nicht. Superstar Neymar (11. Minute) verwandelte den Strafstoß zum einzigen Tor des Abends.
So blieb RB nur die Erkenntnis, den Vorjahresfinalisten über fast 90 Minuten dominiert zu haben. 60 Prozent Ballbesitz, fast doppelt so viele Torabschlüsse, fünf Kilometer mehr gelaufen. Eine Überlegenheit, für die die Sachsen aber nicht belohnt wurden. In der Tabelle rutschte die Mannschaft auf Rang drei hinter Manchester United und PSG. «Wir müssen gewisse Dinge akzeptieren und Lehren draus ziehen», betonte Nagelsmann. Zu den Lehren sollte zählen, dass man trotz intensiver Bemühungen über den gesamten Spielverlauf keine hundertprozentige Torchance hatte.
Das monierte auch Vorstandschef Oliver Mintzlaff. «Man kriegt hier keine 50 Chancen geliefert, die, die man hat, muss man auch reinmachen», sagte der 45-Jährige. «Wir hatten den Drang und Zug zum Tor, haben aber den Abschluss nicht hinbekommen.»
Immerhin hat Leipzig sein Schicksal noch in der eigenen Hand. Wenn das Team die Spiele bei Istanbul Basaksehir und gegen Manchester United gewinnt, erreicht RB wie im Vorjahr das Achtelfinale. «Es ist in der Gruppe noch alles offen und wir haben noch unsere Chance. Wir wollen das noch drehen», sagte Mittelfeldspieler Christopher Nkunku.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH