Pfiffe zur Halbzeit, Jubel zum Schlusspfiff: Die Reaktionen des Fürther Publikums hätten kaum unterschiedlicher sein können. «Erstaunlich unruhig» sei es im Sportpark Ronhof gewesen, fand Greuther Fürths Trainer Alexander Zorniger. Der 55-Jährige zeigte nach dem 3:0 des Fußball-Zweitligisten gegen den 1. FC Magdeburg wenig Verständnis für die Pfiffe zur Pause, als es noch 0:0 gestanden hatte. «Da werden wir diese Woche mal drüber sprechen. Mein Verständnis von Anwesenheit im Stadion ist relativ klar, dass man unterstützt.»
Zwar hatten sich beide Mannschaften in einer spielerisch mauen ersten Hälfte schwergetan, offensiv mehr zustande brachten aber die Fürther. Nach der Pause steigerte sich die Spielvereinigung vor den 11 619 Zuschauern dann noch einmal. «Das war heute für mich mehr als ein Sieg mit drei Punkten und drei Toren. Das war auch ein Sieg gegen den einen oder anderen Zweifel, mit dem wir immer noch umgehen müssen im Team», sagte Zorniger am Samstag nach dem Schlusspfiff.
Die Fürther belohnten sich für ihren Einsatz, Kampf und Willen. Immerhin waren die Hausherren zehn Kilometer mehr gelaufen als der Gegner. «Und ich bin überzeugt, dass die kompletten zehn Kilometer gegen den Ball waren», merkte Zorniger an. Die Basis sei gewesen, dass sein Team zu null gespielt habe, betonte der Coach. Außerdem habe die Mannschaft im zweiten Durchgang Dinge extrem gut gemacht.
Julian Green (64. Minute), ein Eigentor von Magdeburgs Daniel Heber (69.) und Lukas Petkov (75.) nach Patzer von Magdeburgs Torwart Dominik Reimann machten den wichtigen Sieg im Abstiegskampf perfekt. «Ich weiß nicht, wann wir zuletzt mit drei Toren Unterschied gewonnen haben», sagte Torschütze Green. Ein Blick in die Statistik zeigt: Der letzte Fürther Liga-Sieg mit drei Toren Unterschied war ein 3:0 im April 2021 gegen Braunschweig. Dieses unerwartete Erfolgserlebnis stimmte schließlich auch das Fürther Publikum zufrieden.
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