Der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), Hermann Winkler, hat die harten Auflagen für Sportvereine und die unterschiedlichen Verordnungen in den einzelnen Bundesländern während der Corona-Pandemie kritisiert. «Enttäuscht bin ich in der Zeit von der Politik, weil es nur mangelnde Unterstützung für den Sport gab. Sport im Freien ist kein Pandemietreiber», sagte Winkler im Interview mit dem «Kicker» (Donnerstag). «Wir mussten für die Regionalliga fünf Bundesländer koordinieren, da braucht es von den fünf Landesregierungen einheitliche Regeln. Ansonsten drohen Wettbewerbsnachteile für unsere Teams.»
Winkler erklärte, dass der NOFV für die an diesem Wochenende beginnende Saison in der Regionalliga Nordost keine Beschränkungen bei der Zuschauerzahl erlassen habe. «Wir gehen schrittweise so weit, wie wir können und durch die Politik dürfen. Die Vereine sollen das Maximale an Zuschauern ausreizen, was möglich ist», sagte der 58-Jährige. Winkler verwies darauf, dass die Zuschauereinnahmen für die Clubs eine wichtige Säule sind.
Über einen freiwilligen Rückzug von Vereinen aufgrund der Corona-Pandemie sei ihm nichts bekannt. «Ich weiß aber, dass vielen Clubs das Wasser bis zum Hals steht. Unsere Regionalliga ist eine starke und qualitativ hochwertige Spielklasse mit Medienpräsenz. Da wollen die Vereine drinbleiben», betonte Winkler.
Dass der Regionalliga-Meister aus dem Nordosten in diesem Spieljahr nicht direkt aufsteigen darf und eine Relegation spielen muss, bezeichnete der NOFV-Präsident als «nicht ideal» und einen schlechten Kompromiss. «Mehr ist derzeit allerdings gesamtdeutsch nicht möglich», erklärte Winkler.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH