Die Laufbänder stehen bereit, die Läufer trainieren heftig. Am Samstag startet der zweite CharityRun in der Centrum Galerie in Dresden in der Prager Straße. Bis zum 16. Januar konnten sich Vereine um eines der sechs Laufbänder bewerben.
Antreten werden diesmal:
1. Eisenbahner Sportverein Dresden e.V, Abt. Kanurennsport
2. AIAS Dresden e.V , Studenten gegen Blutkrebs
3. DLRG Heidenau
4. Radclub Dresden e.V.
5. Rugby Cricket Dresden e.V.
6. SV Motor Mickten –Dresden e.V., E-Rolli Fußball
In der Zeit von 10 – 19 Uhr werden die Läufer der Vereine auf jeweils ihrem Laufband eine möglichst große Distanz zurücklegen. Gewechselt wird, wenn das Laufband steht. Der neue Läufer knipst sich den Sicherheitspin ans Hemd und schon geht’s weiter. Die Centrum Galerie und die Laufszene Sachsenorganisieren gemeinsam dieses Event. Ziel ist, so viel wie möglich Kilometer zu laufen. Pro gelaufenem Kilometer gibt es 3,00 Euro in die Vereinskasse und für den Sieger mit den meisten gelaufenen Kilometern wird aufgerundet auf 5, 00 Euro pro Kilometer.
Das wäre auch ein schönes Sümmchen für die E-Rollis.
Fragen an Abteilungsleiterin Romy Pötschke:
Was würden die E-Rollis mit dem Geld machen?
R.P. „Wir haben dieses Jahr mindestens drei Turniere in Planung. Das erste wird im Mai in Rheinsberg, Nähe Berlin stattfinden. Für so eine Turnierreise entstehen immer hohe Kosten, da jeder Spieler auf mindestens einen Assistenten angewiesen ist, der zwingend mitkommen muss. Wir müssen behindertengerechte Transporter mieten, um alle Spieler zum Zielort zu bringen. Außerdem muss die Unterkunft barrierefrei sein, was meist mit höheren Kosten verbunden ist. Wir würden das Geld sehr gern für die kommende Turnierreise einsetzen.“
Wie funktioniert das Training im Rollstuhl?
R.P. „Das Training im Rollstuhl funktioniert wahrscheinlich nicht so viel anders als beim Fußgängerfußball. Nachdem die Guards, das sind Schutzgitter vor den Füßen, am Rollstuhl angebracht sind, geht es auch schon los. Wir trainieren Ballführung, Spielzüge, Passspiel und natürlich auch Tor schießen. Wir haben aber auch theoretisches Training. Da besprechen wir taktisches Geschick und werten genauso Spiele und Trainingsspiele aus.“
Fußball kennt ja in Deutschland jeder, aber Fußball imRollstuhl? Wo spielen Sie? Wie viele Mannschaften gibt es? Wer kann mitmachen?
R.P. „Das stimmt, Fußball kennt jeder! E-Rolli-Fußball leider noch nicht. Aber wir arbeiten daran. Unsere Spieler sind alle im Alter zwischen 10 und 50 Jahren. Mädchen und Jungen, Frauen und Männer spielen gemeinsam. Mitmachen kann ein jeder ab 5 Jahren, der einen Elektrorollrollstuhl mit mindestens 4 Rädern hat und ihn sicher bedienen kann. Unsere Zielgruppe sind vor allem Menschen mit hochgradigen Körperbehinderungen, die sonst wenig bis gar keinen Zugang zum Sport haben. Momentan gibt es drei Mannschaften in Deutschland. Zwei in Dresden beim SV Motor Mickten und eine weitere im Norden bei Hamburg. Eine weitere Mannschaft im Norden befindet sich im Aufbau. Wir trainieren 2 mal wöchentlich je 2 Stunden in zwei Gruppen im Akademie Hotel in Dresden.“
Vielen Dank für die interessanten Informationen und ganz viel Glück. Flinke Füße allen CharityLäufern am Samstag.
Wenn Laufen das Hobby ist und man damit auch noch etwas Gutes bewirken kann, beflügelt das auch eine trockene Laufbandeinheit.
Und wer nicht läuft und Zeit hat, kann gerne Anfeuern kommen.
Fotos: E-Rolli Fußball