Nach der 35. Thüringen-Rundfahrt hat Tour-Chefin Vera Hohlfeld ein positives Fazit gezogen und sich optimistisch für den geplanten Aufstieg in die World Tour gezeigt. «Unsere Rundfahrt war quasi nochmals eine Bewerbung. Wir haben gezeigt, dass wir World Tour können. Alle Kritikpunkte aus dem Vorjahr konnten wir beheben, das haben wir schon im Vorfeld geregelt. Natürlich gab es neue Kritikpunkte, aber das sind alles Kleinigkeiten, die wir abstellen können», sagte Hohlfeld. Im kommenden Jahr will das einzige deutsche Etappenrennen in die Eliteliga des Frauen-Radsports aufsteigen.
Ungeachtet des Votums durch den Weltverband UCO laufen die Planungen für die 36. Auflage. «Wir haben uns eine Lobby aufgebaut. Wir sind gewollt im Freistaat Thüringen - das gibt ganz viel Kraft für die Zukunft. Mein Kopf ist eigentlich schon in jedem Gespräch im nächsten Jahr - wenn es kein Erdbeben gibt, geht es 2024 weiter», sagte Hohlfeld.
Belgiens Rad-Star Lotte Kopecky hatte die Rundfahrt am Pfingstsonntag für sich entschieden. Die 27-Jährige setzte sich auf der Schlussetappe rund um Mühlhausen rund 16 Kilometer vor dem Ziel aus dem Hauptfeld ab und siegte mit einem Vorsprung von 32 Sekunden. Platz zwei auf der 125,2 Kilometer langen Etappe sowie im Gesamtklassement belegte ihre Teamkollegin und Europameisterin Lorena Wiebes. Auf dem letzten, mit 1450 Höhenmeter sehr anspruchsvollem Teilstück, belegte Romy Kasper als beste Deutsche Rang elf. Im Endklassement wurde Kasper Zehnte.
Mit dem Erfolg auf der Schlussetappe krönte das Team SD Worx seine dominante Woche. Die niederländische Mannschaft gewann das Auftaktzeitfahren sowie alle weiteren Etappen. Dabei sicherte sich jede der fünf Fahrerinnen jeweils einen Tagessieg. Das war noch keiner Mannschaft zuvor gelungen.
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