Bei ihrem Kampf gegen geplante Mittelkürzungen bekommen die staatlich geförderten Institute des Leistungssports Unterstützung aus der Sportpolitik. Am Mittwoch trafen sich Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie von Bundes- und Landespolitik am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig zu einer Abstimmungsrunde. Dabei ging es um das Grundverständnis von IAT und Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. Behandelt wurde auch die Frage, welche Bedeutung und Auswirkungen die geplanten Kürzungen von rund vier Millionen Euro oder 19 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr haben werden.
DOSB-Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester unterstrich, dass beide Partner-Institute wichtige Pfeiler für den deutschen Spitzensport sind. Alle Beteiligten waren sich einig, für den Erhalt der Institute zu kämpfen. «Das tut beiden Häusern und den Mitarbeitern gut», sagte IAT-Direktor Marc-Oliver Löw. Er machte den Gästen deutlich, welche Auswirkungen größere und kleiner Mittelkürzungen auf die Leistungen beider Institute und damit auch auf den Spitzensport in Deutschland haben werden.
Löw gab den Sportpolitikern mit auf den Weg, die Frage zu klären, ob und in welchem Umfang man Leistungs- und Parasport in Deutschland haben wolle. Er zeigte auf, welche Auswirkungen finanzielle Einschnitte in der Forschung für den deutschen Sport bei den Olympischen Spielen in Paris, aber auch im Hinblick auf eine deutsche Olympia-Bewerbung haben können. So könnten seit 2021 laufende Forschungsprojekte nicht im vollen Umfang beziehungsweise nicht mehr mit den dazu notwendigen Experten zu Ende gebracht werden.
Bereits nach Bekanntwerden der Kürzungspläne hatten IAT und FES in einem offenen Brief an die Mitglieder des Deutschen Bundestages die Probleme aufgezeigt. Der negative Trend bei der Medaillen-Ausbeute bei Olympia und Paralympics würde sich durch die vorliegende Haushaltsaufstellung verstärken.
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