Nach zweijähriger Pandemie-Pause bei der Partner Pferd steht das Weltcupfinale vom 6. bis 10. April in Leipzig vor besonderen Herausforderungen. «Das erste Weltcupfinale 2011 hier war etwas ganz Neues für uns, nun stehen ganz viele Vorzeichen anders: Corona und die Situation in der Ukraine. Wir wollen nach vorne schauen und die Gesellschaft braucht wieder etwas Positives, weil wir auch mit Ängsten leben, die wir nur aus der Geschichte kennen. Wir übernehmen auch gesellschaftliche Verantwortung», sagte Turnierdirektor Volker Wulff am Montag in Leipzig.
Die 24. Auflage der Partner Pferd im Springen, Dressur, Fahren und Voltigieren auf der Leipziger Messe mit einem Gesamt-Preisgeld von 2,09 Millionen Euro und einem Etat von 2,25 Millionen Euro will auch für die Ukraine ein Zeichen setzen. «Wir planen viele Aktionen. So wird die Gage der Ukrainian Cossacks von der Gala-Show als Basis der Spende dienen. Ich hoffe, wir werden viele Nachahmer finden», sagte Wulff. Die akrobatische Reitergruppe kommt derzeit nicht aus der Ukraine raus, war ursprünglich aber für die Galashow geplant.
Im Springreiten feiert Christian Kukuk (Riesenbeck) sein Weltcup-Final-Debüt: «Mein Pferd Mumbai kann nicht, ich habe aber mit Checker einen adäquaten Ersatz», sagte Kukuk. In der Dressur ist Isabell Werth (Rheinberg) als Siegerin von 2020 gesetzt. Sie wird letztmalig mit ihrem Pferd Weihegold auftreten, dann gehen beide getrennte Wege. «Die Kür hat uns jahrelang begleitet, dass soll auch so bleiben», sagte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt. Die Favoritenrolle sieht sie aber bei Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl aus dem bayerischen Tuntenhausen.
Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner stellt für die Veranstaltung drei Messehallen zur Verfügung - Halle 4 wurde gerade als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine bereitgestellt. Auch die Bedingungen hinsichtlich der Corona-Pandemie sind angepasst worden. «Wir haben da keine Sorge. Wir haben ein sicheres Event, wo sich jeder wohlfühlt. Wir wollen alle wieder beieinander sein, das ist die Kernbotschaft», sagte Buhl-Wagner.
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