Die Moritzburger Hengstparade hat sich erneut als Besuchermagnet erwiesen. Mit 5500 Zuschauern war die Veranstaltung im Landgestüt Moritzburg am Samstag restlos ausverkauft. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sie mit seinem sächsischen Amtskollegen und Parteifreund Wolfram Günther am frühen Nachmittag eröffnet.
Özdemir sagte, er sei nicht nur als Pferdefreund nach Moritzburg gekommen, sondern auch als «Traditionalist». «Denn in einer Tradition wie dieser alljährlich stattfindenden Hengstparade steckt eine Kraft, die uns Menschen in einer rasanten Welt Halt gibt. Es geht hier um eine Tradition, die auch über Grenzen und Milieus hinweg Gemeinschaft schafft, auch Stolz auf das Erreichte.»
Günther attestierte der sächsischen Pferdewirtschaft eine gute Entwicklung. «Wir sehen ein gestiegenes Interesse in der Bevölkerung am Pferd, es gibt mehr Pferdehaltung, mehr Züchterinnen und Züchter und mehr organisierten Pferdesport», sagte er. Die züchterischen und sportlichen Erfolge sächsischer Pferde in allen Disziplinen könnten sich sehen lassen.
Zum Auftakt wurden dem Publikum 135 Pferde präsentiert. Auch an den beiden kommenden Wochenenden - am 17. September und 23. September - können hier Hengste der Gruppen Schweres Warmblut, Kaltblut und Haflinger und Edelbluthaflinger oder auch Reitpferde betrachtet werden. Kaltblüter sind Pferderassen, die sich durch ein hohes Körpergewicht und ruhiges Temperament auszeichnen und als Zugpferde dienen.
Landesstallmeisterin Kati Schöpke, Geschäftsführerin der sächsischen Gestütsverwaltung, sieht in der großen Nachfrage des Publikums einen Beleg für das gewachsene Renommee der Veranstaltung. «Ich glaube, der Ruf der Moritzburger Parade hat sich recht weit verbreitet in den letzten Jahren.» Man habe häufig auch Gäste aus Tschechien, Polen, aus den Niederlanden, Dänemark und Litauen sowie in diesem Jahr auch mediales Interesse aus Großbritannien. Das Gestüt habe 1986 einmal 24 Rappen an die Horse Guard der englischen Königin geliefert.
Die erste Moritzburger Hengstparade fand 1924 statt. Sie gilt als alljährlicher Höhepunkt im 1828 gegründeten Landgestüt. Seit 2009 wird das Landgestüt mit Millionenaufwand modernisiert - dort werden die Leistungsprüfungen für Hengste und Stuten abgenommen und Pferdewirte ausgebildet.
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