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Vier Wölfe liefern neue Daten zu Territorien und Bewegung

Seit 2019 wurden in Sachsen bereits 17 Wölfe mit Senderhalsbändern versehen. (Symbolbild) / Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
Seit 2019 wurden in Sachsen bereits 17 Wölfe mit Senderhalsbändern versehen. (Symbolbild) / Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Vier Wölfe in Sachsen liefern per Senderhalsband wertvolle Daten für die Wissenschaft. Ihre Bewegungen ermöglichen neue Erkenntnisse über Revierverhalten und Familienstrukturen.

Vier sächsische Wölfe liefern aktuell per Senderhalsband Daten zur Erforschung ihres Verhaltens. Die Tiere leben im nördlichen Landkreis Görlitz, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mitteilte. Von dort senden sie seit März 2024 Daten zu ihrem Aufenthaltsort.

Drei Tiere aus einem Rudel

Drei der besenderten Wölfe sind Teil desselben Rudels. Das ist den Angaben zufolge bisher einmalig in Sachsen. Die 2020 geborene Fähe «Tilda» und der zwischen 2017 und 2019 geborene Rüde «Leon» sind die Elterntiere von «Yuma», die Teil des Wurfs von 2023 war. «Tilda» brachte im vergangenen Mai erneut Welpen zur Welt. 

Kerngebiet des Rudels mit dem Namen «Daubitz II» ist der östliche Teil des Truppenübungsplatzes Oberlausitz. Den gewonnenen Daten zufolge sind sie nicht ständig zusammen unterwegs. «Leon» hat ein wesentlich größeres Streifgebiet als seine Fähe und seine Tochter und macht immer wieder kürzere Ausflüge in benachbarte Gebiete. 

Territoriumswechsel nachverfolgt

Bei dem vierten Wolf handelt es sich um den zwei- bis dreijährigen «Janos», den Rüden eines neuen Rudels südlich von Weißkeißel. Anhand seines Bewegungsprofils konnten die Forscher einen Territoriumswechsel nachverfolgen. Der Rüde hat seit Anfang 2024 das ehemalige Kerngebiet des Rudels «Sagar» genutzt, das jedoch seit dem Winter 2023/2024 nicht mehr nachgewiesen wurde. Zusammen mit seiner Partnerin zog «Janos» im vergangenen Sommer vier Welpen auf.

Ein weiterer Wolf, der im vergangenen April besendert wurde, starb nach drei Monaten bei einem Verkehrsunfall.

Besenderungsprogramm läuft seit 2019

Das Besenderungsprogramm ist Teil des sächsischen Wolfsmonitorings. Seit 2019 wurden 17 Wölfe mit einem Senderhalsband versehen. Ende 2021 wurde der erste Projektteil des Programms abgeschlossen, die zweite Phase dauerte von 2022 bis 2024.

Die gewonnenen Daten sollen es den Forschern ermöglichen, Dynamiken in den Wolfsrudeln zu verfolgen und Wissenslücken zu den Vorkommen zu schließen. Unter anderem werden Größe, Lage sowie die räumlich-zeitliche Nutzung eines Wolfsterritoriums und das Abwanderungsverhalten junger Tiere ermittelt.

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