Wilthens innovative Heizstrategie
Wie heizt Wilthen in Zukunft? Gemeinsam mit SachsenEnergie und seecon Ingenieure hat Wilthen diese Frage beantwortet und einen digitalen Zwilling der Stadt erstellt. Damit setzt Wilthen Maßstäbe und nimmt eine Vorreiterrolle ein. Als erste Kommune in Sachsen hat die Stadt ihre kommunale Wärmeplanung erfolgreich abgeschlossen. Der ganzheitliche Fahrplan für die Energiewende wurde am 12. September im Rathaus der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Das Ziel war klar definiert: Es mussten nachhaltige Lösungen gefunden werden, die den CO2-Ausstoß reduzieren und die Lebensqualität in Wilthen verbessern.
Langfristige Ziele und Analysen
Gerd Schnabel, der als Programmmanager der SachsenEnergie das Projekt von Anfang an begleitet, berichtet: „Um die Kommunale Wärmeplanung zu erstellen, haben wir die notwendigen Daten zusammengetragen und ausgewertet. Die Analyse hat ergeben, dass überwiegende Anteil der für die Wärmeplanung relevanten Gebäude in Wilthen Einfamilienhäuser ist, von denen mehr als die Hälfte in Teilen bereits saniert sind. Weiterhin entstehen aktuell 20.000 Tonnen CO2 im Rahmen der Wärmeerzeugung, welche es bis zum Jahr 2045 einzusparen gilt."
Strategien für die Wärmewende
Darüber hinaus wurden im Rahmen der Analyse Gebiete für eine mögliche zukünftige Wärmeversorgung über ein Wärmenetz identifiziert. „Das Zielszenario sieht für die klimaneutrale Wärmeerzeugung im Zieljahr 2045 neben Biomasse und Umweltwärme wie Wärmepumpen auch Wasserstoff vor“, so Ronny Krutzsch von seecon Ingenieure, welche die Projektleitung innehaben.
Engagement und Zusammenarbeit in Wilthen
Bürgermeister Michael Herfort: „Ich bin sehr stolz auf diese Teamleistung und freue mich, dass die Stadt Wilthen als erste Kommune in Sachsen die Kommunale Wärmeplanung vorlegen kann. Auf dieser Basis werden wir nun weiterarbeiten und die breite Öffentlichkeit informieren und mitnehmen. Ich danke SachsenEnergie und seecon Ingenieure für die Professionalität und Expertise bei der Umsetzung. Das Erreichte kann sich sehen lassen.“
Bürgerbeteiligung und lokale Veranstaltungen
Neben der Erstellung des Wärmeplans galt es, die Wilthenerinnen und Wilthener aktiv zu informieren und in den Prozess einzubinden. Dazu fanden zunächst im Mai 2024 ein Fachworkshop und im Juni 2024 ein Bürgerdialog statt. Hier kamen lokale Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bzw. interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen, um die Maßnahmen zu diskutieren und abzustimmen. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen flossen direkt in den Prozess der Wärmeplanung ein.
Die Rolle von SachsenEnergie in der kommunalen Wärmeplanung
SachsenEnergie unterstützt die Kommunen in den ostsächsischen Landkreisen sowie die Landeshauptstadt bei der Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Wärmepläne. SachsenEnergie versteht sich dabei als strategischer Partner, der in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung den über 160 Kommunen, die an dem kommunalen Energieversorger beteiligt sind, geeignete Dienstleistungen für eine erfolgreiche Erstellung der Wärmeplanung zur Verfügung stellt. Die kommunale Wärmeplanung ist ein elementarer Bestandteil der Unternehmensstrategie und Infrastrukturplanung der SachsenEnergie. Die über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen, Daten und Statistiken des Kommunalversorgers ermöglichen eine fundierte und detaillierte Planung der notwendigen Infrastruktur für die zukünftige Wärmeversorgung der Kommunen. Grundlage ist die Erstellung eines sogenannten digitalen Zwillings. Dieser ermöglicht ein realitätsnahes Abbild des jeweiligen Gemeindegebietes mit Gebäudebestand, Heizsystemen, verfügbaren erneuerbaren Energiepotenzialen, aber auch soziodemografischen Ausgangsdaten.
Strategische und technische Aspekte der Wärmeplanung
Der kommunale Wärmeplan ist die strategische Grundlage für Kommunen, um ihre Wärmeversorgung im Rahmen der Energie- und Wärmewende nachhaltig und klimaneutral zu gestalten - so wie es der Gesetzgeber fordert. Neben der Reduzierung des Wärmebedarfs ist es dabei wichtig, so viel Energie wie möglich aus erneuerbaren Quellen für Raum-, Warmwasser- und Prozesswärme zu beziehen. Dabei müssen auch die spezifischen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Jeder kommunale Wärmeplan ist daher individuell auf die Situation der Kommune zugeschnitten. Der Plan umfasst eine Bestandsanalyse, eine Potenzialanalyse, die Erstellung eines Ziel-Szenarios und eine Wärmewendestrategie mit entsprechenden Maßnahmen.
Weitere Informationen zum Dienstleistungsangebot von SachsenEnergie zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie unter auf der Webseite von SachsenEnergie.
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