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Sachsen: Toter, Verletzte und Beschädigungen zu Silvester

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. / Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. / Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Der Jahreswechsel ist nach Einschätzung der Polizei in Sachsen überwiegend friedlich verlaufen - gleichwohl hat es in der Silvesternacht einen Toten, Verletzte und viele Sachbeschädigungen gegeben. Die Feuerwehren rückten zu zahlreichen Bränden aus, die teils von Pyrotechnik ausgelöst wurden.

22-Jähriger stirbt durch illegales Feuerwerk

In Boxberg in der Oberlausitz ist ein 22-Jähriger beim Zünden einer verbotenen Kugelbombe getötet worden. Der junge Mann habe bei der Explosion am Silvesterabend so schwere Verletzungen erlitten, dass er trotz Rettungsversuchen noch am Unglücksort gestorben sei, teilte die Polizeidirektion Görlitz am Montag mit. Der Feuerwerkskörper aus dem Ausland sei sofort hochgegangen, als der 22-Jährige Feuer an die Zündschnur gelegt habe. Ein gleichaltriger Begleiter habe leichte Verletzungen erlitten. Ein Kriseninterventionsteam betreute Freunde und Angehörige des Getöteten.

Zahlreiche weitere Verletzungen durch Böller

Polizei und Feuerwehr meldeten am Neujahrstag zahlreiche weitere Verletzungen durch Pyrotechnik. Im Löbauer Stadtteil Schönbach sprengte sich demnach ein 26-Jähriger den linken Daumen weg, als ein Böller in seiner Hand explodierte. In Leipzig wurde ein 25-Jähriger bewusstlos ins Krankenhaus gebracht, nachdem vor ihm ein in eine Menschenmenge geworfener Böller detoniert war. Zwei sechs und zehn Jahre alte Kinder wurden ebenfalls in Leipzig durch eine umgekippte Feuerwerksbatterie leicht verletzt, ein elfjähriges Kind erlitt durch einen Böller leichte Verletzungen am Auge.

Großer Polizeieinsatz in Leipzig

Die Polizei hatte sich in der Silvesternacht mit vielen zusätzlichen Kräften verstärkt. Den größten Einsatz gab es in Leipzig, wo auch Beamte aus Thüringen und von der Bundespolizei hinzugezogen wurden. Im linken Szeneviertel Connewitz wurden mehrere Feuer auf den Straßen entzündet, ein Supermarkt wurde mit Steinen beworfen, auch eine Polizeiwache sei angegriffen worden. Im Stadtteil Grünau wurden Beamte nach Polizeiangaben aus einer Menge von 200 Menschen heraus mit Pyrotechnik beworfen. Ein Knallkörper explodierte unter einem Streifenwagen und beschädigte ihn erheblich. Zwei Polizistinnen seien leicht verletzt worden, aber dienstfähig geblieben.

Überwiegend friedliches Silvester in Dresden

In der Landeshauptstadt Dresden feierten die Menschen nach Einschätzung von Polizei und Feuerwehr überwiegend friedlich. Die Polizei stufte 22 Körperverletzungen, 19 Sachbeschädigungen sowie 7 Brände als «silvestertypische Vorkommnisse» ein. Vier Mal hätten Menschen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet. Dabei sei kein Beamter verletzt worden. Laut Feuerwehr gab es auch keine Angriffe auf Rettungskräfte in Dresden.

Zahlreiche gesprengte Automaten

Aus allen Teilen des Freistaates meldete die Polizei Sachbeschädigungen in der Silvesternacht. Eine Reihe von Zigarettenautomaten wurde gesprengt - unter anderem in Neukirch/Lausitz, in Meißen, Markkleeberg bei Leipzig und Wurzen. In Leipzig wurden vier männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren gestellt, weil sie eine Paketstation mit Pyrotechnik erheblich beschädigt haben sollen. Die Feuerwehr rückte zudem landesweit zu mehreren Balkonbränden aus, die von Silvesterraketen ausgelöst wurden.

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