Der Abriss des zerstörten Teils der Dresdner Carolabrücke wird teuer. Die Stadt geht nach «grober Schätzung» von sieben Millionen Euro aus, sagte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer, in einer Sitzung des Bauausschusses im Stadtrat. Die Abbrucharbeiten, die am kommenden Montag beginnen sollen, sind demnach nur ein Teil davon. In die Gesamtsumme fließen auch das Sicherheitskonzept oder die Auswirkungen im Verkehr.
Abbrucharbeiten bis Jahresende
Der beschädigte Zug C wird nach der Zwangspause wegen Hochwassers vom kommenden Montag an bis zum Jahresende weiter abgebrochen. Dabei sollen die noch ins Wasser hängenden Brückenteile und Kragarme mit Spezialtechnik zum Absturz gebracht, von mobilen Brecheranlagen vor Ort zerkleinert und abtransportiert werden. Danach folgen die bereits im Fluss liegenden und noch gewollt hinabfallenden Trümmer, für deren Bergung ein Wasserstand unter 2,30 Meter nötig ist.
Beton in Trümmern wiederverwendbar
Der Beton der abgebrochenen und entsorgten Teile des eingestürzten Strangs C der Dresdner Carolabrücke ist noch verwertbar. «Der Beton wurde untersucht und kann der Wiederverwendung zugeführt werden», sagte Prüfer. Während der weiteren Arbeiten am beschädigten Brückenbereich werden Proben genommen. «Wir wollen so viele Informationen für die Ursachenforschung wie möglich.»
Auch die tägliche Auswertung der Messsensoren an allen Brückensträngen geht weiter, mit Blick auf eine Veränderung der Situation sowie zur Beweissicherung. Momentan sind die Ergebnisse laut Prüfer unauffällig.
Keine Durchfahrt für Schiffe über Wochen
Die Schifffahrt unter der Carolabrücke hindurch ist während der Arbeiten nicht möglich, sagte Prüfer. Erst wenn feststeht, wie sicher die noch stehenden Stränge A und B sind, werde klar, ob sie wieder passierbar ist. Die Stadt stellt sich auf Schadenersatzansprüche ein, sagte Prüfer.
Strang C mit Straßenbahnschienen und Radweg brach in der Nacht zum 11. September auf etwa 100 Metern Länge aus noch unbekannten Gründen ein. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk beseitigten danach in einem Wettlauf gegen die Zeit Trümmer des zerstörten Brückenstrangs mit Unterstützung von Bundeswehr und Spezialtechnik. Wegen des Hochwassers pausierten die Arbeiten für gut zwei Wochen.
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