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Ärztin in Dresden angeklagt: Hunderte falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt

Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal. / Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild
Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal. / Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen eine Ärztin erhoben, die während der Corona-Pandemie Hunderte falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll. Ihr wird vorgeworfen, unrichtige Atteste ausgestellt zu haben, und sie soll dabei gewerbsmäßig gehandelt haben. Die Frau befindet sich bereits in Untersuchungshaft und ist der Reichsbürgerszene zugeordnet.

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen eine Ärztin, die während der Corona-Pandemie Hunderte falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll, Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden erhoben. Ihr werde vorgeworfen, seit Beginn der Pandemie unrichtige Gesundheitszeugnisse in 549 Fällen ausgestellt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Dresden mit. Sie soll in 188 Fällen gewerbsmäßig gehandelt haben. Insgesamt soll sie dadurch Einnahmen in Höhe von mehr als 29.700 Euro kassiert haben.

Der 66-Jährigen wird vorgeworfen, gewerbsmäßig sogenannte Gefälligkeitsatteste ausgestellt zu haben. Darin soll den jeweiligen Patientinnen und Patienten pauschal und zu Unrecht bescheinigt worden sein, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes negative Auswirkungen für sie habe, ein unbegrenztes Impfverbot jeglicher Art bestehe oder aus medizinischen Gründen Corona-Tests nur über den Speichel möglich seien. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erfolgte die Ausstellung der Atteste ausschließlich ohne eigene Wahrnehmungen vom körperlichen Zustand der Patienten, ohne Anamneseerhebung, ohne Untersuchung sowie ohne Abklärung der tatsächlichen medizinischen Befunde.

Zudem wird der Ärztin vorgeworfen, ungültige PCR-Testnachweise sowie Antigen-Schnelltestnachweise ausgestellt zu haben. Die Beschuldigte soll für die jeweilige Testbescheinigung mindestens 25 Euro verlangt haben. Demnach wird sie der Reichsbürgerszene zugeordnet. Selbst bezeichnet sie sich als Angehörige des «Indigenen Volkes der Germaniten». Die Frau befindet sich seit Februar in Untersuchungshaft und ist bereits vorbestraft. Zum Tatvorwurf habe sie bislang keine Angaben gemacht. Unterdessen soll das Landgericht über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.

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