Nach dem gewaltigen Erdrutsch wird der Knappensee wahrscheinlich nicht wie bisher geplant 2022 wieder für die Freizeitnutzung freigegeben. Am Freitag sei zunächst ein Baustopp für die Sanierungsarbeiten an dem See im Landkreis Bautzen verhängt worden, teilte das sächsische Oberbergamt mit. Die Suche nach der genauen Ursache für den Erdrutsch sei angelaufen. Sie werde auf jeden Fall einige Wochen in Anspruch nehmen. Verletzt wurde bei dem Ereignis niemand. Es wurden jedoch einige Gebäude beschädigt.
Am Donnerstag waren vom Ufer Erdmassen auf einer Länge von 500 Metern abgegangen. Nach Angaben des Oberbergamtes geriet ungefähr eine Million Kubikmeter Erdreich ins Rutschen. Augenzeugen berichteten von einer 1,50 Meter hohen Schwallwelle. Der Wasserstand des gesamten Sees habe sich am Donnerstag um 36 Zentimeter erhöht. Am Freitag sank er nach Angaben der Bergbaufachleute wieder ab.
An dem See laufen schon seit 2014 Sicherungsarbeiten des Bergbausanierers LMBV. Auch am Tag des Erdrutsches wurde an dem Gewässer gearbeitet, allerdings an einer anderen Stelle. Rund 80 Prozent des Ufers an dem gefluteten ehemaligen Braunkohletagebau gelten bereits als gesichert. Die abgerutschte Stelle gehört aber nicht dazu.
Der Knappensee war Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden. Über die Jahrzehnte hatte er sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. An den Arbeiten der LMBV und den damit verbundenen Sperrungen gab es auch viel Kritik. Im Sommer 2022 sollte das Gewässer wieder zum Baden freigegeben werden. Wann das nach dem Erdrutsch soweit sein kann, ist nun vorläufig offen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH