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Brand beim Highfield: Ermittlungen dauern noch Monate

Brand beim Highfield-Festival: Ermittlungen dauern noch Monate / Foto: Str./dpa
Brand beim Highfield-Festival: Ermittlungen dauern noch Monate / Foto: Str./dpa

16 Menschen wurden bei einem Riesenradbrand auf dem Highfield-Festival verletzt. Die Ermittlungen dauern noch Monate, mehr als 100 Zeugen wurden befragt.

Es war eine Katastrophe, die nur mit viel Glück keine Todesopfer gefordert hatte: Im Sommer gerät ein voll besetztes Riesenrad auf dem Highfield-Festival am Störmthaler See nahe Leipzig in Brand. Zwei Gondeln brennen komplett aus, 16 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch Monate. Derweil blicken die Veranstalter schon voraus.

Ausgelassen hatten Tausende Menschen am Abend des 17. August auf dem Rockfestival gefeiert. Während ein Künstler auf der Bühne steht, gerät auf dem Gelände in 100 Meter Entfernung plötzlich eine der 24 Gondeln des 38 Meter hohen Riesenrades in Brand. Die Flammen schlagen meterhoch und greifen auf eine zweite Gondel über. Der Musiker singt weiter und auch dadurch wird eine Massenpanik verhindert.

Zwei Gondeln brennen - 65 Menschen ärztlich versorgt

Insgesamt 65 Menschen wurden anschließend ärztlich versorgt. Die Rettungskräfte brachten 16 Menschen mit zum Teil schweren Brandverletzungen in Krankenhäuser. Nach Polizeiangaben waren zwölf weibliche und vier männliche Personen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren betroffen. Das Highfield-Festival am Störmthaler See ist eines der größten Rock- und Popfestivals in Sachsen. Vergangenes Jahr kamen rund 30.000 Besucher. Nach dem Feuer war es für etwa zwei Stunden unterbrochen worden. 

Mehr als 100 Zeugen gehört

«Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen kann ich zu näheren Einzelheiten, insbesondere zu etwaigen Zwischenergebnissen, momentan keine Angaben machen», sagte Vanessa Fink von der Staatsanwaltschaft Leipzig. Sie gehe davon aus, dass die «sehr umfangreichen Ermittlungen noch Monate in Anspruch nehmen werden». Bislang wurden mehr als 100 Menschen als Zeugen befragt.

Zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet

Die Staatsanwaltschaft hat zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zum einen wegen fahrlässiger Brandstiftung, zum anderen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Dabei soll untersucht werden, ob bei der Evakuierung des Riesenrades alles richtig abgelaufen war. Beide Ermittlungsverfahren werden gegen «Bekannt» geführt. «Nähere Angaben zu den beschuldigten Personen kann ich aber wegen der laufenden Ermittlungen noch immer nicht machen», erläuterte Fink.

Betreiber: Brand bei Fahrgastwechsel

Nach Angaben des Riesenradbetreibers war das Feuer beim Fahrgastwechsel entstanden. Seine Mitarbeiter hätten geistesgegenwärtig reagiert, das Tempo des Riesenrades erhöht und so die Evakuierung der anderen Gondeln beschleunigt, betonte er. Seinen Angaben zufolge war das Fahrgerät sieben Jahre alt und ordnungsgemäß überprüft. Einer ersten Einschätzung zufolge war Material unterhalb des Fahrgeschäfts auf noch nicht bekannte Art und Weise in Brand geraten. Das Feuer griff dann auf eine Gondel über.

Festivalleitung lobt schnelle Reaktion

Der Festivalveranstalter betonte, dass die Sicherheitsmaßnahmen funktioniert hätten. «Die schnelle Reaktion unseres Teams und die unmittelbar eingeleitete Räumung des Riesenrades sowie eines Teilbereichs vor dem Riesenrad haben dafür gesorgt, dass die Insassen gerettet und der Brand zweier Gondeln binnen weniger Minuten von der anwesenden Feuerwehr gelöscht werden konnte», hieß es auf Anfrage. 

Die Vorbereitungen zum Highfield-Festival 2025 laufen unterdessen auf Hochtouren. Zahlreiche Bands und Musiker hätten bereits für das dreitägige Festival vom 15. bis 17. August zugesagt. Ob es wiederum ein Riesenrad geben wird, hänge auch von den Ermittlungen zur Brandursache ab, betonte der Veranstalter.

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