Nach dem massiven Angriff auf fünf Polizisten im vergangenen Dezember hat es weitere Durchsuchungen in Schneeberg und Crottendorf (Erzgebirgskreis) gegeben. Dabei seien am Morgen die Wohnungen und Fahrzeuge von drei Beschuldigten im Alter von 22 und 24 Jahren inspiziert worden, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Mittwoch mit. Zudem mussten sie auf richterliche Anordnung DNA-Proben abgeben.
Schon im März hatten Ermittler 14 Wohnungen in den Kreisen Erzgebirge und Zwickau durchsucht. Dabei hatten sie neben Schuhen, Handys, Computern und Speichermedien auch Elektroschocker, Schlagstöcke, einen Schlagring, ein Springmesser, Reizstoffsprühgeräte und Pyrotechnik sichergestellt. Auch bei den Durchsuchungen am Mittwoch seien Beweismittel gefunden und beschlagnahmt worden, hieß es. Worum es sich dabei genau handelt, dazu wurde vorerst nicht gesagt.
Entgegen den Corona-Vorschriften hatte Mitte Dezember eine Gruppe von Menschen in einer Diskothek in Annaberg-Buchholz eine Party gefeiert. Als Polizisten zu einer Kontrolle anrückten, wurden sie den Ermittlern zufolge mit Flaschen und Eisklumpen beworfen. Zudem sei ein 60 Jahre alter Beamter eingekesselt und niedergeschlagen worden. Auch soll mehrfach auf den am Boden liegenden Mann eingetreten worden sein; er wurde schwer verletzt. Die Polizei spricht von einem «überfallartigen Angriff» und ermittelt seither wegen schweren Landfriedensbruchs.
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