Im Kampf gegen Antisemitismus sollen die Jüdischen Gemeinden in Sachsen fortan die Arbeit der Polizei unterstützen und Bildungsangebote entwickeln. Das sieht eine Vereinbarung vor, über die das Landespolizeipräsidium am Donnerstag informierte. Die Bekämpfung von Antisemitismus sei eine zentrale Aufgabe, erklärte Innenminister Armin Schuster (CDU). «In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und jegliche Form der Diskriminierung.» Mit dem Wissen aus erster Hand auch über jüdisches Leben in Deutschland könnten Beamte schneller solche Taten erkennen und konsequenter dagegen vorgehen.
«Durch einen gegenseitigen Informationsaustausch und Wissenstransfer bauen wir Vorurteile ab und erarbeiten wirksame Handlungsstrategien gegen Antisemitismus», betonte Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa. Im Rahmen eines ersten Projektes entwickelt der Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden im Verbund mit zivilgesellschaftlichen Partnern passende Bildungsformate für die Studienausbildung in der sächsischen Polizei, hieß es. Weiterhin seien gemeinsame Fortbildungen geplant.
Die Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden, Nora Goldenbogen, bezeichnete Antisemitismus als wachsende Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland: «Um diesem wirksam entgegenzutreten, braucht es Wissen über seine Erscheinungsformen und Sensibilität. Wir freuen uns über die künftige Zusammenarbeit mit der sächsischen Polizei, jüdisches Leben und den Umgang mit Antisemitismus in der Ausbildung zu verankern.»
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