Wegen der hohen Brandgefahr infolge der langanhaltenden Trockenheit gilt im Nationalpark Sächsische Schweiz ab sofort ein nächtliches Betretungsverbot. Das teilte die Nationalparkverwaltung mit. Bis einschließlich Montag dürfen der Wald und sämtliche Waldwege in der Zeit von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr nicht betreten werden.
Wer gegen das Verbot verstoße, begehe eine Ordnungswidrigkeit. Es drohten Bußgelder von bis zu 10.000 Euro. Die Nationalparkverwaltung will am Montag informieren, sobald die Sperrung wieder aufgehoben wird.
Situation wie 2022 verhindern
Im Sommer 2022 hatte in der Sächsischen Schweiz wochenlang ein verheerender Waldbrand gewütet. Er begann auf tschechischer Seite und breitete sich nach Sachsen aus. Die Löscharbeiten in dem Gelände gestalteten sich sehr schwierig. Das Betretungsverbot soll dazu beitragen, eine Situation wie vor zwei Jahren zu verhindern.
Die meisten Waldbrände werden laut Staatsbetrieb Sachsenforst von Menschen verursacht. Im vergangenen Jahr waren demnach ungefähr zwei Drittel der gemeldeten Brände in Sachsen auf fahrlässiges Verhalten zurückzuführen. Dazu zählen Rauchen, Lagerfeuer oder Grillen im Wald. Ungefähr jeder zehnte Waldbrand in Sachsen sei 2023 vorsätzlich gelegt worden. In nur zwei Prozent der Fälle gehen die Fachleute von natürlichen Ursachen aus, bei ungefähr einem Viertel sei die Ursache unbekannt geblieben.
Wochenlang kein Regen in Sachsen
In großen Teilen des Freistaates hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Laut einer Übersicht des Staatsbetriebes Sachsenforst und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) herrscht aktuell im nördlichen Sachsen die zweithöchste Waldbrandstufe 4. Für den südlichen Teil bestehe mit Stufe 3 eine mittlere Gefahr.
Der DWD sagt erst ab Montag eine Entspannung der Lage voraus. Demnach kühlt es zum Wochenanfang nicht nur deutlich ab, sondern es wird auch Regen erwartet.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten