Ein Schleuser ist am Sonntag bei einer Polizeikontrolle kurz nach Reitzenhain aus seinem fahrenden Transporter gesprungen und hat 22 Migranten ihrem Schicksal überlassen. Auf der Ladefläche des Transporters befanden sich 22 Personen - darunter zwei Kinder - die keine Möglichkeiten hatten sich zu sichern, wie die Polizei am Montag mitteilte. Demnach fuhr der Transporter zunächst unkontrolliert weiter und kam im Straßengraben zum Erliegen. Zwei Menschen wurden durch den Aufprall am Ellenbogen und am Kopf verletzt, bei einer weiteren Person wurde ein Schädel-Hirn-Trauma festgestellt. Die drei Verletzten und eine Frau mit ihren zwei Kleinkindern kamen vorsorglich in ein Krankenhaus. Die übrigen Migranten wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. Die Polizei ermittelt aufgrund des Verdachts der unerlaubten Einreise nach Deutschland.
Die Bundespolizei wollte den geschlossenen ungarischen Kleintransporter, welcher zuvor aus der Tschechischen Republik eingereist war, am Sonntagmorgen kurz nach Reitzenhain kontrollieren. Die Streife setzte sich vor das Fahrzeug und gab eindeutige Anhaltesignale. Der Fahrer versuchte sich der Kontrolle durch ein Ausweichmanöver zu entziehen, dies konnte jedoch durch die Streife unterbunden werden. Daraufhin sprang er aus seinem Fahrzeug und flüchtete in ein angrenzendes Waldstück. Der Fahrer konnte trotz sofort eingeleiteter Suchmaßnahmen mit einem Hubschrauber und einem Polizeihund nicht gefunden werden.
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