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Seilbahnunglück in Liberec: Vier Personen beschuldigt

Rettungskräfte arbeiten an einer Unfallstelle an der eine Seilbahnkabine unter dem Berg Jested abgestürzt ist. / Foto: Petrasek Radek/CTK/AP/dpa/Archivbild
Rettungskräfte arbeiten an einer Unfallstelle an der eine Seilbahnkabine unter dem Berg Jested abgestürzt ist. / Foto: Petrasek Radek/CTK/AP/dpa/Archivbild

Zwei Jahre nach dem tödlichen Seilbahnunglück auf dem Jested im tschechischen Liberec geht die Polizei davon aus, dass gegen Betriebsvorschriften vorstoßen wurde. Vier Tatverdächtige und ein Unternehmen seien der fahrlässigen Gemeingefährdung beschuldigt worden, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Liberec (Reichenberg) am Montag mit. Dessen macht sich in Tschechien strafbar, wer eine Gefahr für Leib oder Leben einer größeren Zahl von Menschen herbeiführt.

Die Beschuldigten hätten ihre Pflichten verletzt und die Seilbahn bewusst im Widerspruch zu den Vorschriften und der technischen Dokumentation betrieben, hieß es weiter. Betreiber der 1933 errichteten und 1975 modernisierten Anlage war die tschechische Eisenbahn (Ceske Drahy). Die Ermittler beriefen sich auf mehrere Gutachten und Zeugenaussagen. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob es zu einer Anklage kommt.

Am 31. Oktober 2021 stürzte eine der beiden Kabinen auf dem Weg zur Talstation aus einer Höhe von rund 30 Metern ab, nachdem das Zugseil gerissen war. Der Kabinenführer kam ums Leben. Die bergwärts fahrende Kabine mit 14 Passagieren an Bord konnte mit einer Notbremsung gestoppt werden. Die Seilbahn ist seit dem Unfall außer Betrieb. Sie führte auf den Jested, den Hausberg von Liberec, auf dem sich ein markanter Fernsehturm mit einem Hotel und einem beliebten Ausflugslokal befindet. Liberec liegt rund 25 Kilometer südöstlich der sächsischen Grenzstadt Zittau.

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