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70 Jahre pfeffi – vom Ostkult zur globalen Erfolgsgeschichte

Bertram Zehetbauer von der Firma Pit Ho!mann GmbH & Co KG (rechts) und Wilfried Opitz bei der offiziellen „Übergabe“ des Kultbonbons pfeffi / Frank Schütze".
Bertram Zehetbauer von der Firma Pit Ho!mann GmbH & Co KG (rechts) und Wilfried Opitz bei der offiziellen „Übergabe“ des Kultbonbons pfeffi / Frank Schütze".

Vor genau 70 Jahren wurde ein kleines Pfefferminzbonbon auf der Leipziger Herbstmesse präsentiert und eroberte schnell die Herzen von Jung und Alt. Unter dem schlichten Namen „pfeffi“ avancierte es rasant zum süßen Kult in der DDR. Doch nach der Wende schien das Ende des beliebten Bonbons besiegelt. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Wilfried Opitz, der 1996 die Marke rettete, und der Partnerschaft mit der bayerischen Firma Pit Hofmann GmbH & Co KG. aus Stephanskirchen bei Rosenheim, konnte pfeffi nicht nur wiederbelebt werden, sondern sich als gesamtdeutsche Erfolgsgeschichte etablieren. Heute ist pfeffi bereit, auch die internationalen Märkte zu erobern.

Vom süßen Klassiker zum Wendeopfer

Die Geschichte von pfeffi ist eng mit der DDR verbunden. Im Süßwarenwerk Markkleeberg nahe Leipzig wurde der Klassiker in den 60er-Jahren zu einer Marke aufgebaut, die in keinem Haushalt fehlen durfte. „Damals produzierte das Werk 500 Tonnen pfeffi jährlich, und bis 1989 hatten wir die Kapazität auf 1.690 Tonnen gesteigert“, erinnert sich Wilfried Opitz, der das Werk von 1968 bis zur Schließung 1992 leitete. Doch mit der Wende kam das Aus. Das Süßwarenwerk wurde durch den Vorstand der Konsumgenossenschaften Berlin stillgelegt. „Es war eine schwere Zeit, vor allem weil der Betrieb eine qualifizierte Belegschaft, modernste Maschinen und ein marktwirtschaftlich absatzfähiges Sortiment hatte. Aber es wurde entschieden, ihn zu schließen. Meine Mitarbeiter und ich standen vor dem Nichts“, sagt Opitz.

Doch anstatt sich geschlagen zu geben, machte Opitz es sich zur Aufgabe, das Kultbonbon wiederzubeleben. „Ich konnte mich nicht damit abfinden, dass es pfeffi nicht mehr geben sollte. Für mich war klar: Wenn es eine Chance gibt, dann mit pfeffi“, erklärt er.

Ein Neustart mit Leidenschaft

Von 1992 bis 1996 suchte Opitz nach Möglichkeiten, die Marke zu schützen, und baute auf die Rückbesinnung vieler Ostdeutscher auf einheimische Produkte. Mit Unterstützung seines Netzwerks, das er während der DDR-Zeit in der Süßwarenindustrie aufgebaut hatte, begann er ab 1996 intensiv nach einem neuen Produzenten zu suchen. Schließlich wurde er 1998 fündig: Die bayerische Firma Pit, die ebenfalls Pfefferminzbonbons herstellte, zeigte Interesse. „Die Maschinen dort waren identisch mit unseren in Markkleeberg, und der Inhaber und Geschäftsführer Rainer Hoffmann sah sofort, was pfeffi ausmacht. Wir wussten beide, worüber wir sprechen, und wurden uns schnell einig“, so Opitz.

Pit investierte in zusätzliche Technik, überarbeitete den gesamten Markenauftritt, stellte die Werbung neu auf und begann 1999 die Produktion. 2000 wurde pfeffi auf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln wieder vorgestellt – mit durchschlagendem Erfolg. Große Handelsketten wie Metro und Lekkerland nahmen das Bonbon ins Sortiment auf. „Es waren emotionale Momente, als ehemalige Einkäufer aus DDR-Zeiten und viele pfeffi-Fans auf mich zukamen und sich freuten, dass es pfeffi wieder gibt“, erinnert sich Opitz.

Vom Ostkult zur gesamtdeutschen Marke

Seitdem hat sich pfeffi von einem nostalgischen Ostprodukt zu einer Marke entwickelt, die in ganz Deutschland beliebt ist. „Neben dem Markennamen sind die Wiedererkennbarkeit des frischen Designs und der unverwechselbare Geschmack entscheidend. pfeffi blieb seinen Wurzeln treu, aber wir haben es auch geschafft, neue Zielgruppen anzusprechen“, erklärt Bertram Zehetbauer, Manager bei Firma Pit, der die Marke heute leitet.

Die Verkaufszahlen sprechen für sich: In den letzten zwei Jahren haben sich die Absätze verdoppelt. Besonders im Osten Deutschlands bleibt pfeffi ein Verkaufsschlager, aber auch in Westdeutschland gewinnt das Bonbon zunehmend Fans. „pfeffi ist nicht nur ein Produkt, es ist ein Stück Erinnerung und zugleich der etablierte Oberbegriff für alle Pfefferminzbonbons. Und genau das macht es so besonders“, sagt Zehetbauer.

Der Staffelstab wird übergeben

Wilfried Opitz, der nun im Alter von 85 Jahren die Verantwortung vollständig an die Firma Pit übergibt, blickt zufrieden zurück: „Es war mein Herzensprojekt, und ich bin stolz darauf, was wir erreicht haben. pfeffi ist eine Marke mit großer Stärke, und ich bin überzeugt, dass die Geschäftsführer Rainer und Rupert Hoffmann, Bertram Zehetbauer sowie das gesamte Team der Firma Pit sie in eine erfolgreiche Zukunft führen wird.“

Für Opitz ist dies der richtige Moment, um loszulassen: „Nach 56 Jahren, in denen ich am Aufbau und der Pflege der Marke mitgewirkt habe, möchte ich nun die weitere Entwicklung von außen mit Interesse verfolgen.“

Eine internationale Erfolgsgeschichte

Die Zukunftspläne für pfeffi sind ambitioniert. Pit treibt nicht nur den Vertrieb in Deutschland weiter voran, sondern baut auch international aus. Besonders in Südkorea hat sich pfeffi bereits etabliert. „Wir entwickeln dort landesspezifische Verpackungen und Sorten, um den lokalen Geschmack zu treffen“, erklärt Zehetbauer.

Auch in den arabischen Ländern sowie in Indien, Malaysia und China sollen neue Sorten in praktischen Blechdosen eingeführt werden. „Die klassischen pfeffi-Stangen sind in Europa Kult, aber außerhalb sind andere Verpackungen und Geschmacksrichtungen gefragt. In Asien und den arabischen Ländern bevorzugt man fruchtige Noten wie Kirsche, Orange oder Lemon Mint“, erklärt Zehetbauer. „Diese Märkte bieten enormes Potenzial, und wir sind bereit, es zu nutzen.“

Innovation trifft Tradition

Neben den Exportplänen setzt Pit auch auf Innovation: Neue Geschmacksrichtungen wie Schokomint und Kräutermint sollen das Sortiment erweitern und jüngere Zielgruppen ansprechen. „Wir bleiben unserer Tradition treu, aber wir entwickeln uns weiter. pfeffi soll auch in Zukunft das bleiben, was es schon immer war: ein unverwechselbarer Genuss für jeden Moment.“

Ein Kultprodukt mit Zukunft

Zum 70. Jubiläum zeigt sich, dass pfeffi längst mehr ist als ein Ostprodukt: Es ist eine Marke, die Deutschland verbindet und nun auch international Erfolg hat. „pfeffi hat eine Geschichte, die von Leidenschaft und Mut erzählt. Jetzt freuen wir uns darauf, diese Geschichte in die Welt hinauszutragen“, fasst Zehetbauer zusammen.

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