Der Hamburger Konsumgüter- und Kosmetikhersteller Beiersdorf baut seinen Leipziger Standort aus: Neben dem neuen Produktionswerk im Norden der sächsischen Metropole soll nun auch ein europaweites Verteilzentrum gebaut werden. «Mit dem operativen Betrieb des Logistikzentrums will Beiersdorf spezialisierte Dienstleister beauftragen», teilte die Beiersdorf AG am Dienstag mit. «So sollen circa 400 weitere Arbeitsplätze in Leipzig entstehen - zusätzlich zu den anfänglich 200 Arbeitsplätzen im Produktionszentrum.»
Die Investitionen beziffert das Unternehmen mit 170 Millionen Euro, zusätzlich zu den 220 Millionen für das Werk. Beiersdorf spricht von der «weltweit größten Investition des Unternehmens an einem Standort». Beiersdorf strebt für das Verteilzentrum einen CO2-neutralen Betrieb an und will einen «signifikanten Anteil» der Warentransporte über die Schiene abwickeln.
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) dankte dem Unternehmen, «dass es den Wirtschaftsstandort Sachsen so wertschätzt und in Zeiten der Pandemie ein starkes Signal für Aufbruch und Zuversicht setzt». Der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), Thomas Horn, hob die Bedeutung Sachsens als internationaler Logistikstandort hervor.
Beiersdorf hatte Anfang 2020 bereits beschlossen, in Leipzig-Seehausen ein neues Florena-Werk zu errichten, das Ende 2022 in Betrieb gehen soll. Damit sei gleichzeitig klar, dass der bisherige Standort im sächsischen Waldheim mit 280 Mitarbeitern in wenigen Jahren aufgegeben werde, hieß es seinerzeit. Waldheim ist die Heimat der traditionsreichen Kosmetik-Marke Florena, die seit 2002 vollständig zum Nivea-Konzern Beiersdorf gehört. Florena gehörte zu den beliebten Marken in der DDR, ist jedoch wesentlich älter und hat Vorläuferfirmen bis zurück ins 19. Jahrhundert.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH