Die Corona-Pandemie ist für die sächsische Textilindustrie mit weitreichenden Folgen verbunden. In der Corona-Krise hätten viele Textilunternehmen zu kämpfen, sagte Jenz Otto, Geschäftsführer des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (vti). Es handele sich um eine «massive Krise mit großem Umsatzminus».
So musste etwa das ostsächsische Traditionsunternehmen Damino Kurzarbeit anmelden. «Im März hatten wir Umsatzeinbußen von 60 Prozent. Hotellerie, Wäschereien, Airlines, Kreuzfahrtschiffe, Gastro - das sind unsere Hauptkunden. Die Pandemie hat fast sämtliche Geschäftsfelder weggerissen», sagt Geschäftsführer Dirk Ladenberger. Das Textilunternehmen mit 185 Jahren Geschichte ist spezialisiert auf die Herstellung von Damaststoffen und produziert unter anderem für große Hotelketten wie Krankenhäuser. In der Krise nahm das Unternehmen zusätzlich die Produktion von Schutzmasken auf - bisher allerdings nicht mit dem gewünschten Erfolg.
Die Textilbranche kritisiert, dass etwa Behörden eher auf Billig-Produkte aus Asien setzen. Etliche Unternehmen hätten in der Corona-Krise in neue Maschinen investiert, an mehreren Standorten seien neue Linien für die Produktion von sterilem Mund-Nasen-Schutz und anderen bakterien- und virenabweisenden Mehrweg-Erzeugnissen entstanden, so Otto. «Projekte mit mäßigem Erfolg. Da die öffentliche Hand noch längst nicht in dem Maße Bestellungen in deutschen Unternehmen ausgelöst hat, wie nötig wären». Allein in Sachen sind in der Textil- und Bekleidungsindustrie rund 12 000 Beschäftigte tätig.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH