Wirtschaftsminister Martin Dulig will Unternehmen aus Großbritannien das Land Sachsen als Standort im europäischen Binnenmarkt nach dem Brexit schmackhaft machen. Dazu reist der SPD-Politiker vom 21. bis zum 26. November unter anderem nach London, Sheffield und Birmingham, wie sein Haus am Donnerstag in Dresden mitteilte. Zur Sicherung des Marktzugangs in der EU sei eine «verstärkte Investitionstätigkeit» britischer Firmen denkbar.
Um dabei Sachsen ins Spiel zu bringen, sind neben politischen Gesprächen auch Besuche von Unternehmen und Forschungseinrichtungen vorgesehen. Trotz des Brexits sollen zudem bestehende Kooperationen weiterlaufen. Dulig wird von einer 20-köpfigen Delegation begleitet.
Großbritannien zählt als drittwichtigster Exportmarkt zu den bedeutendsten Handelspartnern des Freistaats. 2020 verkauften sächsische Unternehmen Waren im Wert von rund zwei Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Exporte um 14 Prozent zurück - wegen der Corona-Krise könne aber nur schwer eingeschätzt werden, inwieweit die Entwicklung auf den Brexit zurückzuführen sei, hieß es. Großbritannien hatte zum Jahreswechsel 2020/2021 den europäischen Binnenmarkt und die Zollunion verlassen.
«Der Brexit ist für die sächsische Wirtschaft ein tiefer Einschnitt», erklärte Dulig. Die Unternehmen seien mit mehr Bürokratie sowie steigenden Logistik- und Verwaltungskosten konfrontiert.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH