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Experte: Mittelständler stehen bei KI noch am Anfang

Der Mittelstand in Thüringen und Sachsen steht bei Künstlicher Intelligenz noch am Anfang. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Der Mittelstand in Thüringen und Sachsen steht bei Künstlicher Intelligenz noch am Anfang. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Unternehmen klein, die Wirtschaftslage angespannt: Mit der Einführung von Künstlicher Intelligenz tun sich Firmen in Sachsen und Thüringen eher schwer. Dabei gibt es gute Gründe dafür.

Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stehen viele Mittelständler in Sachsen und Thüringen nach Ansicht eines Experten noch am Anfang. «Die Unternehmen beschäftigen sich intensiv mit KI, aber konkrete Umsetzungsprojekte stehen im Allgemeinen noch ziemlich am Anfang», sagte Sebastian Gerth vom KI-Hub Sachsen-Thüringen. Die Wirtschaft befinde sich bei KI in einer Orientierungsphase. 

Kleine Unternehmen und wirtschaftliche Probleme

Ein Grund dafür sei auch die kleinteilige Unternehmensstruktur in den beiden Bundesländern. «Hier gibt es wenige Unternehmen, die einfach ein, zwei KI-Experten anstellen können.» Je größer das Unternehmen, desto einfacher sei es aber, Projekte umzusetzen. Oft gebe es auch einzelne Mitarbeiter, die ein Interesse an dem Thema haben. 

Das größte Hemmnis sei aber die derzeitige wirtschaftliche Lage. Für viele Firmen sei derzeit schwer abzuschätzen, wann sich ein Investment in KI auszahle. «Wir sind aber wirtschaftlich gerade nicht in der Situation, in der Unternehmen einfach mal ausprobieren.» Es gebe aber Förderungen durch öffentliche Mittel und im Rahmen des KI-Hubs inhaltliche Unterstützung. 

Rentenwelle abfedern

Dabei lasse sich KI in einigen Bereichen auch verwenden, um etwa die Rentenwelle der kommenden Jahre abzufedern. «Man kann KI nutzen, um das Wissen von Menschen, die seit 30 oder 40 Jahren an einer Maschine stehen, technisch abzubilden», sagte Gerth. 

Ein erfahrener Mitarbeiter merke etwa, ob alle Einstellungen an einer Maschine korrekt seien. Seien sie das nicht, höre er das beispielsweise und passe die Produktionsparameter an. Eine KI könne nun lernen, bei einem erneuten Auftreten des Problems die Maschine eigenständig optimal einzustellen. 

Skepsis in den Betrieben

Es gebe aber auch Skepsis unter Mitarbeitern. «Wir konnten in einer Studie zeigen, dass gerade bei Produktionsmitarbeitenden Angst herrscht, dass die KI die eigene Arbeit maßgeblich bestimmt oder gar den Job wegnimmt», erzählte Gerth. «Dabei sind wir noch weit von einer KI entfernt, die Menschen ersetzen kann. Wenn wir heute eine KI einsetzen, dann in einem kleinen Teilbereich.» 

Es gehe eher um eine Unterstützung der Mitarbeiter durch die KI. Es sei wichtig, dass die Menschen KI als Helfer und nicht als Konkurrenten wahrnehmen. Hier sei das Management gefragt, das das Thema richtig kommunizieren müsse. 

Der KI-Hub Sachsen-Thüringen ist ein Zusammenschluss der Mittelstand-Digital Zentren Ilmenau und Chemnitz. Das mit Bundesmitteln geförderte Projekt ist eine Anlaufstelle für Firmen, die sich über KI informieren wollen oder erste eigene Projekte angehen möchten. Im März startet etwa eine Reihe von Online-Veranstaltungen für kleine und mittlere Unternehmen.

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