Nach bald 50 Jahren in Betrieb wird die Talsperre Lichtenberg im Osterzgebirge in den kommenden Jahren fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht. Bisher werden die Kosten der Sanierung auf 30 Millionen Euro geschätzt, sagte der Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, Eckehard Bielitz, am Freitag. Die Ausschreibungen sind für nächstes Jahr, der Baubeginn für Mai 2024 geplant. Die Arbeiten werden bis Ende 2026 dauern.
Aus der Talsperre werden den Angaben zufolge rund 200.000 Menschen im Großraum Freiberg mit Trinkwasser versorgt. Bevor die Bauarbeiten beginnen können, muss den Angaben zufolge dafür Ersatz sichergestellt werden. Das soll über die Talsperre Rauschenbach geschehen. Dazu wird dort schon jetzt weniger Wasser in die Flöha abgegeben, um einen Vorrat von bis zu 3 Millionen Kubikmeter aufzubauen. Für die Sanierung muss die Talsperre Lichtenberg dann komplett entleert werden. Das soll bis Ende 2023 geschehen.
Während der gesamten Bauzeit soll die Talsperre bei Bedarf für den Hochwasserschutz erhalten bleiben. Dazu werde der Staudamm betriebsbereit gehalten, hieß es. Bei größerem Hochwasser könne so die Baustelle geflutet und die Talsperre eingestaut werden.
Die Talsperre Lichtenberg südlich von Freiberg wurde 1975 in Betrieb genommen. Sie wird von der Gimmlitz - ein Nebenfluss der Freiberger Mulde - gespeist und dient hauptsächlich der Trinkwasserversorgung. Dazu wird Rohwasser entnommen und in den Wasserwerken Lichtenberg und Freiberg aufbereitet. Eine Besonderheit ist, dass sich der Turm zur Entnahme des Wassers mitten im Stausee befindet. Er dient zugleich als Überlauf bei Hochwasser.
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