Die 110 Jahre alte Talsperre Malter bei Dippoldiswalde ist nach umfangreicher Sanierung für den Hochwasserschutz wieder fit. Am Donnerstag wurde das 35,7 Millionen Euro teure Projekt abgeschlossen. Umwelt-Staatssekretärin Gisela Reetz bezeichnete die Investition als «ein Stück Anpassung an die Klimakrise». «Schließlich müssen wir auch in Sachsen vermehrt mit Hochwasser rechnen.» Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) bringe den Hochwasserschutz deshalb landesweit voran. «Dabei investiert sie nicht nur in technische Anlagen, sondern zunehmend auch in ökologischen Hochwasserschutz.»
Kern der jetzt beendeten Arbeiten war eine neue Hochwasserentlastungsanlage, die 31,1 Millionen Euro kostete. Schon früher waren weitere Arbeiten wie die Sanierung der Mauerkrone und ein neuer Abflusspegel für insgesamt 4,6 Millionen Euro vollendet worden. Die Talsperre schützt die Menschen und Gebäude in Tharandt und Freital. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 war sie übergelaufen. Kurzzeitig sorgten damals Meldungen über einen Bruch der Staumauer für Unruhe. Das hätte eine mehrere Meter hohe Flutwelle bedeutet. Allerdings war die Anlage im August 2002 nur randvoll und konnte das Wasser nicht mehr stauen.
«Nach dem Hochwasser im Jahr 2002 haben wir die Kapazität der Hochwasserentlastungsanlagen aller Sächsischen Talsperren überprüft. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass unter anderem die Abflussleistung der bisherigen Hochwasserentlastung an der Talsperre Malter für solche Extremereignisse nicht mehr ausreichte», sagte LTV-Geschäftsführer Eckehard Bielitz. Die Überflutungssicherheit der Talsperre Malter sei nun vollständig wiederhergestellt, die Talsperre selbst bereits seit 2015 bei laufendem Betrieb umfangreich saniert worden.
Die Talsperre Malter staut das Wasser der Roten Weißeritz und wurde zwischen 1908 und 1913 errichtet. Der Gesamtstauraum liegt bei knapp 9,9 Millionen Kubikmeter, der Rückhalteraum für Hochwasser bei 4,2 Millionen Kubikmeter. Die Staumauer hat einen Kronenlänge von 193 Meter und einen Kronenbreite von 6,6 Meter.
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